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Vermögensverwalter-Umfrage: US-Aktien und Alternatives rein ins Depot – Rentenpapiere reduzieren

Frankfurt am Main – Führende unabhängige Vermögensverwalter und Anlagespezialisten empfehlen Privatanlegern, ihre Depots 2017 breiter aufzustellen, mehr in Alternatives zu investieren und den Rentenanteil zu reduzieren. Dies sind die Kernergebnisse der vierten alljährlichen Umfrage von Universal-Investment. Befragt wurden Anfang Dezember rund 25 unabhängige Vermögensverwalter, die erfolgreich Private-Label-Fonds steuern. Neben Prognosen zur globalen Marktentwicklung bat Universal-Investment die Vermögensverwalter auch um zwei Empfehlungen: Welche Anlageklassen sollten Privatanleger in den nächsten Monaten bevorzugen? Auf welche Anlageregionen sollten sie dabei setzen?

Insgesamt empfehlen die Vermögensverwalter zu einer bereiteren Streuung, neben 47 Prozent Aktien (Vorjahr: 53 Prozent) empfehlen sie erstmals auch einen etwas größeren Anteil an Alternatives (6 Prozent), also beispielsweise Sachwerte, und eine weitere Reduzierung des Rentenanteils von 26 Prozent (2016) auf 21 Prozent für 2017. Den Löwenanteil des Portfolios sollten dabei mit 39 Prozent Aktien aus den Industrienationen bilden. „Die Bandbreite der Empfehlung für die Aktienquote ist groß und schwankt zwischen 30 Prozent und 85 Prozent. Das zeigt, wie vielfältig unabhängige Vermögensverwalter aufgestellt sind“, so Bernd Vorbeck, Sprecher der Geschäftsführung von Universal-Investment. Für Gold und Edelmetalle empfehlen sie einen Anteil von acht Prozent nach fünf Prozent im Vorjahr.

Länderempfehlung: USA hoch, Europa runter

Sicherlich auch aufgrund der robusten Entwicklung in Deutschland sollte der Heimatmarkt 24 Prozent des Portfolios ausmachen. Der Euro-Raum als Spitzenreiter aus dem Vorjahr (31 Prozent) ist nun mit 26 Prozent auf Rang zwei hinter die USA mit 27 Prozent zurückgefallen. Anlagen in den Schwellenländern sollten wiederum etwas höher gewichtet werden.

Unterm Strich macht die unsicherere Weltlage die Prognose für die Vermögensverwalter nicht einfacher: „Politische Börsen werden kurze Beine haben“, so Thomas Lange von Lange Assets & Consulting aus Hamburg. Auch deswegen hält Volker Bersch von Anoba hohe Cash-Bestände für sehr wichtig. Und Christian Mallek vom Berliner Vermögensverwalter SIGAVEST empfiehlt Anlegern: „Bleiben Sie flexibel, denn jedes Mal, wenn man glaubt, den Schlüssel zum Verständnis der Finanzmärkte gefunden zu haben, wird kurz darauf das Schloss ausgewechselt.“

Aber selbstverständlich sehen die Vermögensexperten auch Chancen an den Kapitalmärkten: „Unsere Favoriten sind dividendenstarke Weltmarktführer, da zum einen hunderte Millionen junger und immer besser ausgebildeter Menschen weltweit erstmals in den Konsum hinein wachsen und zum anderen Unternehmen hervorragende Rahmenbedingungen vorfinden“, so Andreas Grünewald vom Münchner Vermögensverwalter FIVV. Im Blick haben sollten Privatanleger aber auch nachhaltige Anlagen: „Jede Anlageentscheidungen entfaltet auch immer eine gesellschaftliche Wirkung. Zu vielen wichtigen Themen, wie z. B. Mikrofinanz oder Klimaschutz gibt es innovative Investmentangebote, die sicherlich einen Blick wert sind“, so Ulrich Weber von der GLS Bank.

Quelle: UNIVERSAL-INVESTMENT

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