AktuellFinanzwesen

So viel kosten Eigentumswohnungen in Niedersachsen

Hannover – Die Wohnungspreise in Niedersachsen sind innerhalb der vergangenen drei Jahre weiter gestiegen: In vier von fünf Regionen müssen Käufer für gebrauchte Eigentumswohnungen zum Teil deutlich mehr ausgeben als noch im Jahr 2012. Der höchste Standardpreis wird im Landkreis Aurich verlangt. Hier wird die Hälfte aller inserierten Wohnungen für mindestens 2.180 Euro pro Quadratmeter angeboten.

Diese Daten sind Teil des LBS-Kaufpreisspiegels, einer regelmäßigen Veröffentlichung der LBS Norddeutsche Landesbausparkasse Berlin – Hannover (LBS Nord). Für die Analyse hat das Institut empirica die Verkaufsangebote in den niedersächsischen Tageszeitungen und Online-Portalen im dritten Quartal 2015 ausgewertet.

Quellenangabe: "obs/LBS Norddeutsche Landesbausparkasse Berlin - Hannover"
Quellenangabe: „obs/LBS Norddeutsche Landesbausparkasse Berlin – Hannover“

Der Landkreis Aurich ist derzeit die einzige Region in Niedersachsen mit einem Standardpreis über 2.000 Euro pro Quadratmeter. Für einen Wohnungskauf muss ein Haushalt hier das Viereinhalbfache seines Jahresnettoeinkommens aufbringen, hat empirica berechnet. Im oberen Preissegment werden Wohnungen sogar für mindestens 6.057 Euro pro Quadratmeter angeboten. „Vor allem die Inselimmobilien auf Juist und Norderney führen zu einem hohen Preisniveau im Landkreis“, erklärt Dr. Rüdiger Kamp, Vorstandsvorsitzender der LBS Nord.

Den zweiten Platz der niedersächsischen Preisskala belegt Oldenburg, das zugleich die teuerste kreisfreie Stadt ist. Der Standardpreis für eine gebrauchte Eigentumswohnung liegt hier bei 1.984 Euro pro Quadratmeter. Umgerechnet entspricht der Preis für einen Wohnungskauf 4,4 örtlichen Jahreseinkommen.

Standardpreise über 1.800 Euro pro Quadratmeter werden in Niedersachsen außerdem im Landkreis Lüneburg (1.864 Euro/qm) und in der Stadt Wolfsburg (1.825 Euro/qm) verlangt. Käufer müssen hier mit dem Dreieinhalbfachen des Haushaltseinkommens für eine gebrauchte Eigentumswohnung rechnen.

Die höchsten Preissteigerungen gab es in den vergangenen drei Jahren in der Stadt Wolfsburg. Seit 2012 verteuerten sich gebrauchte Eigentumswohnungen hier um durchschnittlich 18 Prozent pro Jahr. Auch in den Städten Braunschweig, Hannover, Oldenburg und Emden legten die Preise im zweistelligen Bereich zu (jährlich zwischen 11 und 13 Prozent).

„Trotz der gestiegenen Preise bleibt der Wohnungskauf aber erschwinglich“, so Dr. Kamp. „Denn wegen der niedrigen Zinsen sind gleichzeitig die Finanzierungskosten für Käufer gesunken. Und vor allem in den Städten ist Wohneigentum auf der Etage eine kostengünstige Alternative zum eigenen Haus.“

Die preiswertesten gebrauchten Eigentumswohnungen in Niedersachsen finden sich in den Landkreisen Osterode am Harz (560 Euro/qm), Holzminden (604 Euro/qm) und Nienburg (616 Euro/qm). Für den Kauf einer Wohnung sind hier umgerechnet nur ein bis anderthalb Jahreseinkommen erforderlich. Im Landkreis Nienburg sind zudem die Preise in den vergangenen drei Jahren besonders stark gesunken. Im Schnitt gingen sie seit 2012 um jährlich 9 Prozent zurück.

Quelle: ots

Ähnliche Artikel

Schaltfläche "Zurück zum Anfang"