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Dyneon stellt aus End-of-Life Produkten neuwertige Kunststoffe her

Neuss / Burgkirchen – Das Chemieunternehmen Dyneon nimmt heute im bayerischen Burgkirchen eine Anlage in Betrieb, mit der sich erstmals die Abfälle wertvoller Materialien aus Fluorpolymeren wiederaufbereiten lassen. Kooperationspartner sind die Universität Bayreuth und das Forschungsinstitut InVerTec. Die Investitionssumme beträgt rund sechs Millionen Euro. Das Bundesministerium für Umwelt hat das Projekt mit knapp einer Million Euro unterstützt.

Fluorpolymere sind äußerst hitzeresistent und werden unter anderem als Dichtungs- und Beschichtungsmaterial eingesetzt.

Das Anwendungsspektrum reicht von der Bratpfanne über die Architektur bis hin zum Astronautenanzug. Hergestellt wird das Material aus dem wertvollen Rohstoff Flussspat.

Quellenangabe: "obs/3M Deutschland GmbH"
Quellenangabe: „obs/3M Deutschland GmbH“

„Up-Cycling“ – mehr als Recycling

Bislang gab es keine Möglichkeit, die Werkstoffe wiederzuverwerten. Sie wurden nach Gebrauch verbrannt oder deponiert.

Künftig wird das 3M Tochterunternehmen Dyneon bis zu 500 Tonnen Fluorpolymerabfälle pro Jahr nahezu vollständig wiederaufbereiten. Fachleute sprechen von „Up-Cycling“: Im Gegensatz zum klassischen Recycling kann Dyneon mit seiner Anlage die wertvollen Grundstoffe zur Herstellung neuer Fluorpolymere in hoher Ausbeute und entsprechender Reinheit gewinnen.

Verfahren schont die Umwelt

Der positive Einfluss des neuartigen Verfahrens auf die Umwelt ist vielfältig: Zum einen wird die natürliche Ressource Flussspat gespart, was unter anderem zu weniger Bergbau, Schwertransporten und Einsatz von Chemikalien führt. Zum anderen sparen Hersteller von Fluorpolymer-Materialien Energiekosten. Die Umweltbelastung sinkt zudem, weil die Materialien künftig nicht mehr verbrannt oder deponiert werden müssen.

Innovation durch Kooperation

„Wir sind der Universität Bayreuth und InVerTec für die hervorragende Zusammenarbeit, die anwendungsorientierte Forschung und das außergewöhnliche Engagement sehr dankbar. Außerdem wissen wir die finanzielle Unterstützung des Bundesministeriums für Umwelt und der Deutschen Bundesstiftung Umwelt sehr zu schätzen. Ohne diese Hilfe wäre ein Projekt dieser Dimension am Standort Burgkirchen niemals möglich gewesen“, erklärt Burkhard Anders, Geschäftsführer von Dyneon.

Up-Cycling als zukunftsweisende Technologie

„Die Up-Cycling Anlage und der dazugehörige Prozess wird das Denken und Handeln von uns allen ändern. Was einst als ein nutzloser Abfallstrom betrachtet wurde oder allenfalls als Nebenprodukt mit geringem Nutzen, ist nun ein wertvolles Material“, sagt Dr. Klaus Hintzer, Corporate Scientist bei 3M und Ideengeber des neuartigen Verfahrens. „Ich bin überzeugt davon, dass auch dadurch Fluorpolymer-Materialien weiter an Bedeutung gewinnen werden.“ Abdruck honorarfrei/ Belegexemplar erbeten

Quelle: ots

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