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DOCback: Mit Seniorärzten gegen Patientenfrust

Verschlossene Praxen, Terminprobleme bei dringlichen medizinischen Untersuchungen, lange Wartezeiten: Patienten in Berlin und Brandenburg können ein Lied vom Ärztemangel singen. Einen innovativen Weg zu mehr Behandlungssicherheit beschreitet die Charlottenburger Existenzgründerin Sabine Lizarraga mit ihrem Mediziner-Vertretungsnetzwerk DOCback (www.docback.de).

Foto:Deutschlands erste Seniorenärzte-Vermittlung DOCback hilft, Praxisschließungen wegen Krankheit oder Urlaub zu vermeiden. Dreimal wöchentlich arbeitet der 75- jährige Dr. Klaus Kaiser aus Berlin als Vertretungsarzt

Für Humanmediziner und Zahnärzte, die ihre Praxen sonst wegen Krankheit, Urlaub, Weiterbildung oder Babyjahr zweitweise unbesetzt lassen müssten, organisiert die 51-Jährige erfahrene Vertreter. DOCback vermittelt – das ist bundesweit einzigartig – zur Überbrückung von Ausfallzeiten Fachkollegen, die formal bereits im Ruhestand sind. „Viele ältere Mediziner möchten sich aber nach dem Ausscheiden aus Klinik oder Praxis nicht nur ihren Enkeln und Hobbys widmen“, erklärt die Firmenchefin den Grundgedanken ihres Geschäftsmodells. Bei den routinierten Erfahrungsträgern stehe meist nicht das zusätzliche Einkommen im Vordergrund, weiß die langjährige Altenpflegerin und Industriekauffrau.

Mit 75 dreimal halbtags in Praxen

Einer, der trotz Ruhestand so regelmäßig wie gern bei Kollegen mitarbeitet, ist Dr. Klaus Kaiser. Den Berliner Facharzt für Innere Medizin reizt dabei nicht das Honorar. Vielmehr kann er sich auch nach über vier Jahrzehnten als Arzt „einfach keinen schöneren Beruf“ vorstellen. Und weil seine 75 Lebensjahre ohnehin nur eine „numerische Größe“ seien, er sich zudem unverändert fit fühle, behandelt er dreimal wöchentlich halbtags Patienten in allgemeinmedizinischen bzw. internistischen Praxen: „Da kann ich Patienten und Fachkollegen gleichermaßen helfen, habe zudem Kontakt zu vielen Menschen“. Den Ansatz von Sabine Lizarraga findet Dr. Kaiser für all jene pensionierten Berufskollegen sinnvoll, die „weiter dazugehören und auch noch ein Stück mitwirken“ wollen.

Seniorärzte seit 2008 gefragt

Seitdem der pensionierte Augenarzt Dr. Detlev Hoffmann aus dem hessischen Kelkheim im Jahr 2008 wegen des chronischen Facharztmangels kurzerhand in Aschersleben (Sachsen-Anhalt) noch einmal durchgestartet war (und mittlerweile selbst wieder einen Nachfolger für sich sucht), sind ältere Ärzte nicht nur auf dem flachen Land gern gesehen.

„Bin ich mal selbst erkrankt, bei einer Weiterbildung oder im Urlaub, kommt mir die Vertretung durch einen älteren Kollegen sehr entgegen“, sagt Dr. Rüdiger Brand, ebenfalls Facharzt für Innere Medizin und als Hausarzt in Berlin-Schöneberg niedergelassen. So müsse er seine Praxis nicht schließen, die Kranken würden durchgängig versorgt. Zudem reagierten Patienten und Personal auf einen lebens- und berufserfahrenen Vertreter „ausgesprochen positiv“.

„Eine erfahrene Kollegin oder ein älterer Kollege wären mir als zeitweise Vertretung sehr willkommen“, bekräftigt auch die in Wilmersdorf niedergelassene Zahnärztin Dr. Almut Wenetiadis. Die Spezialistin für Autosystemhypnose würde mit Blick auf Berufserfahrung und zeitliche Flexibilität gern mit einem Seniorzahnarzt zusammenarbeiten. „In diesem Fall hätte ich auch keine Angst, dass mir der Patientenstamm abgeworben wird.“

Im Sommer 2011 gegründet, bietet das Agenturteam DOCback zunächst die Ärzte-Vermittlung auf der Grundlage von fachanwaltlich erarbeiteten Verträgen zwischen Praxisinhaber und Vertreter in der Hauptstadt und im Umland an. Erklärtes Ziel ist die Ausweitung auf ganz Deutschland. Für die erfolgreiche Vermittlung berechnet die Jungunternehmerin dem Praxisinhaber eine nach Vertretungsdauer gestaffelte Gebühr.

Kontakt: DOCback, www.docback.de, Tel. 030 351 28 667, Mobil 0172 7672 032

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