Vermischtes

Wie kann man den Abgang von Fachkräften verhindern? – Die Situation im Main-Tauber-Kreis, Maßnahmen zur Stärkung einer Region

Der Bevölkerungsrückgang trifft den Main-Tauber-Kreis in besonderer Weise. Lebten 2008 noch 134.939 Menschen im Kreisgebiet, werden für 2015 nur noch 132.500 Einwohnerinnen und Einwohner prognostiziert. Für das Jahr 2030 wird gar nur noch eine Zahl von 126.200 Einwohnern vorausgesagt. Das bedeutet einen Einwohnerverlust von 6,5%, die zweithöchste Zahl in ganz Baden-Württemberg.

Für Unternehmen heißt dies, dass der Fachkräftemangel, mit dem sie sich bereits heute konfrontiert sehen, ein immer größeres und dringenderes Problem werden wird. Besonders in einer Region wie dem Main-Tauber Kreis, in dem sich zahlreiche wirtschaftlich starke Firmen oder gar Weltmarktführer wie Würth, Wittenstein, Weinig oder die glasverarbeitende Industrie in Wertheim tummeln, wird der Bevölkerungsrückgang starke Auswirkungen haben.

Vorhandenes Fachkräftepotential ausschöpfen und in der Region halten

Auf der anderen Seite wandern aus dem Kreis zunehmend hervorragend ausgebildete junge Leute in die Oberzentren rund um Stuttgart und Frankfurt ab. Deshalb ist es für die Unternehmen eine besondere Herausforderung, das vorhandene Fachkräftepotential im Kreis zu halten, auf die Möglichkeiten in ihrem Unternehmen aufmerksam zu machen und für einen Verbleib der gut ausgebildeten jungen Frauen und Männer zu werben.

Konkrete Methoden für regionale Unternehmen

Zunächst kann der Fa­chkräftemangel zumindest in gewissen Branchen auch daher rühren, dass die genannten Potentiale nicht konsequent ausgeschöpft wurden. So sollten Firmen prüfen, ob sie nicht ältere Mitarbeiter länger beschäftigen können. In manchen technik- oder elektronikaffinen Branchen herrschen immer noch Vorurteile weiblichen Mitarbeitern gegenüber. Auch diese sollten eine faire Chance erhalten. Migranten fehlt zuweilen die formale Qualifikation – mit den Aufgaben kommen sie aber genauso gut zurecht wie einheimische Fachkräfte.

Fachkräfte halten und selbst qualifizieren

Über mangelnde Potenziale zu klagen, bringt weder das eigene Unternehmen noch die betroffene Region voran, ganz gleich, ob es sich um den Main-Tauber-Kreis oder um andere Gebiete in Deutschland handelt. Firmen sollten durch ein adäquates Gesundheitsmanagement für eine lange Leistungsfähigkeit ihrer Mitarbeiter sorgen.

Zudem wird ein Betrieb für die eigene Belegschaft, aber auch für Fachkräfte aus anderen Regionen attraktiv, wenn er seinen Mitarbeitern hilft, eine gute Life-Work-Balance zu erreichen. Viele Maßnahmen wie Bonus-Zahlungen, Firmensport oder entgegenkommende Regelungen bei Schwangerschaften tragen hierzu bei.

Darüber hinaus sollten Betriebe im Main-Tauber-Kreis oder in anderen Regionen der Republik Zusatzqualifikationen und Weiterbildungen für ihre Belegschaft anbieten. Eine auf Langfristigkeit ausgerichtete Personalentwicklung kann auch Fachkräfte aus anderen Gebieten anlocken. Last but not least ist es ebenfalls wichtig, Ausbildungsplätze anzubieten. Diese Investition in Jugendliche und junge Erwachsene ist eine Investition in die Zukunft, da die Ausgebildeten häufig beim Betrieb oder in der betreffenden Region bleiben.

Zur Verfügung gestellt von http://www.main-tauber-aktuell.de/

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