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Bürgerprotest gegen Seehofers Energiepolitik

Rottendorf / Würzburg – Am Rande einer CSU-Veranstaltung bei Würzburg haben am Samstag mehr als 100 Bürger gegen den Kurs von Ministerpräsident Horst Seehofer bei der Energiewende protestiert. Eine Person mit einer überdimensionalen Großmaske des CSU-Chefs kämpfte mit Schwert und Schild symbolisch gegen eine Windrad-Attrappe und einen Strommast. Bürger demonstrierten mit Sprechchören wie „Kohle und Atom – raus aus unserem Strom“ für die Rettung der Windkraft und der Energiewende in Bayern.

Quellenangabe: "obs/Campact e.V./Chris Grodotzki / Campact e.V."
Quellenangabe: „obs/Campact e.V./Chris Grodotzki / Campact e.V.“

Zu der Aktion hatte das bundesweite Kampagnennetzwerk Campact aufgerufen. Außerdem versuchten sie Seehofer über 200.000 Unterschriften unter dem Online-Appell „Energiewende nicht absägen“ zu überreichen. Der Ministerpräsident weigerte sich bisher, die Unterschriften der Bürger persönlich entgegen zu nehmen.

„Seehofer sabotiert mit seinem Gegen-Alles-Kurs die Energiewende“, sagte Oliver Moldenhauer von Campact. „Einerseits verhindert er mit überzogenen Abstandsregeln den dezentralen Ausbau der Windkraft in Bayern, anderseits lehnt er eine Stromleitung ab, die Windstrom aus Norddeutschland nach Bayern leiten soll und unterstützt die Pläne von Bundesenergieminister Gabriel (SPD), die Erneuerbaren Energien auszubremsen. Mit seiner Don Quichotterie bereitet Seehofer den Boden für eine neue Debatte über längere Laufzeiten für die Atomkraftwerke“, warnte Moldenhauer. Es sei ökonomisch irrsinnig, mit der Windenergie an Land ausgerechnet die kostengünstigste Erneuerbare Energie zu bekämpfen. „Wer weniger Stromtrassen will, braucht Sonne und Wind vor Ort.“

Nach einer repräsentativen TNS Emnid-Umfrage im Auftrag von Campact unterstützen nur zwölf Prozent der Bayern Seehofers Kurs, sowohl den Ausbau der Windkraft in Bayern als auch den auch Netzausbau zu verhindern. 76 Prozent der Bürger des Freistaates befürworten einen verstärkten Ausbau der Windkraft in Bayern. Den Bau der Windstromtrasse befürworten 59 Prozent der bayrischen Bevölkerung. Unter den CSU-Wählern sind sogar 62 Prozent für die Windstromtrasse.

„Die Emnid-Umfrage zeigt, dass die Bevölkerung nicht hinter dem Möchtegern-Volkstribun Horst Seehofer steht. Die Bürger wissen, dass wer den Atomausstieg will, die Erneuerbaren Energien nicht abwürgen darf“, sagte Moldenhauer.

Quelle: ots

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