Vermischtes

Marktphase oder beginnende eCommerce-Krise? Expertenmeinung zur Situation bei Startups

Startups wie Berlin Brands Group (BBG) haben in jüngster Zeit mit zum Teil massiven Entlassungen auf sich aufmerksam gemacht. Von vielen Experten wurde dies als Krise gedeutet. Die Frage ist, ob es sich hierbei um eine normale Marktphase handelt. Denn die prognostizierten Umsatzzahlen der nächsten Jahre für den Online-Handel sprechen eigentlich eine andere Sprache.

Startups im Bereich Marken-Aufkauf als Hauptbetroffene

2022-09-26-E-Commerce
Aktuelle Krise erfasst laut Medienberichten zufolge nun auch den E-Commerce. Ist diese Behauptung richtig?
Bild: Pixabay.com, Alexandra_Koch

Wo sich Probleme zeigen, da ist es zunächst sinnvoll, nach den Ursachen Ausschau zu halten, um die Zahl an Entlassungen zu verstehen und sie vor allem zu verorten. Die derzeit in den Medien genannten Zahlen beziehen sich alle, das ist ein wichtiger Aspekt, auf Startups, die sich auf das Aufkaufen von Amazon-Marken spezialisiert haben. Dies bedeutet in der Konsequenz, dass lediglich ein bestimmter Teil der Branche betroffen ist. So hat SellerX beispielsweise 28 Mitarbeitende und damit etwa 4 Prozent seiner Belegschaft entlassen. Der Mitbewerber BBG sah sich gezwungen, etwa 100 Mitarbeitende freizusetzen und der britische Konkurrent Heroes entließ sogar ca. 20 Prozent seiner Belegschaft.

Ein Grund für diese Maßnahmen könnten die um 20 Prozent gestiegenen Kosten in den Bereichen Logistik und Fulfillment sein, die hauptsächlich durch den Mangel an Fachkräften sowie die Lohninflation gestiegen sind. Eine weitere Ursache ist der schnelllebige und sehr dynamische Markt, der vor allem durch den wachsenden Grad an Digitalisierung und Automatisierung in Bewegung ist, aber auch aufgrund der sich stetig verändernden Anforderungen auf Seite der Kunden.

Eine Hauptursache für die Sorgen bei den „Aufkauf-Startups“ sind zudem die aufgekauften Online-Händler bzw. Marken und ihre Probleme in den Bereichen Warenwirtschaft und Profitabilität. Der Boom der letzten beiden Pandemie-Jahre, von dem der eCommerce bisher profitierte, muss seinen Platz durch geopolitische und wirtschaftliche Verwerfungen inzwischen in einem eher schwierigen Marktumfeld behaupten.

AMZSCALE Geschäftsführer Maurice Glißmann ist ausgewiesener Experte im Bereich eCommerce und sieht die Situation trotz der vielen Medienberichte insgesamt unaufgeregt: „E-Commerce kommt von einem enormen Wachstumsanstieg. Viele Unternehmen mussten Ressourcen und Kapazitäten hochfahren; dass diese in der aktuellen Marktphase wieder zurückgefahren werden, ist wenig beeindruckend.“

Konzept der Full-Service-Plattformen – Digitaler Lösungsansatz

Viele Online-Händler sind lange auf der Erfolgswelle ihrer Branche mitgeschwommen, haben mehr Produkte hergestellt und in ihren Lagern verstaut, um die wachsende Nachfrage befriedigen zu können. Jetzt, da die Nachfrage aufgrund der hohen Inflation stark nachlässt, bleiben die Händler auf ihren Waren sitzen, bzw. müssen sie zu günstigeren Preisen anbieten, was zu schrumpfenden Margen führt.

In einer solchen Situation braucht es effiziente Lösungen, die die Händler dabei unterstützen, besser zu planen, ihre Ressourcen effektiver einzusetzen und so nicht nur ihre sämtlichen Geschäftsabläufe zu optimieren, sondern auch Geld zu sparen. Hier können Full-Service-Plattformen wie AMZSCALE eine sinnvolle Lösung sein. Sie bieten ihren Nutzern Dashboards und intelligente, immer häufiger KI-basierte Tools zur kontinuierlichen Überwachung und Steuerung aller wesentlichen Kennzahlen (KPI’s).

E-Commerce – Markt mit langfristig großem Potenzial

Obwohl die Situation für die Betroffenen herausfordernd ist, bleibt sie für Experten eine ganz normale Marktphase, denn es kann auch in der Wirtschaft nicht immer nur aufwärts gehen. Aus diesem Grund, und weil es Lösungen für die momentanen Probleme gibt, möchten viele Experten nicht gleich von einer Krise sprechen.

Auch Maurice Glißmann möchte trotz des Wachstums seines Unternehmens langfristig denken und sagt zur geschäftlichen Ausrichtung und den damit verbundenen Zielsetzungen: „Trotz unseres enormen Wachstums, sind wir ein langfristig orientiertes Unternehmen. Wir glauben an den effizienten Einsatz von Ressourcen und arbeiten täglich daran, uns zu verbessern. Wir investieren weiterhin stark in den Ausbau unserer Infrastruktur und unserer Software, um unsere Kunden noch erfolgreicher zu machen.“

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