AktuellBildung

Weiterbildung neben dem Beruf fördert Karrierechancen

Pfungstadt bei Darmstadt – Wer lernt, gewinnt im Job. Der Lohn sind Karrierechancen, mehr Verantwortung und/oder eine Gehaltserhöhung. Dies geht aus der aktuellen TNS Infratest-Studie „Weiterbildungstrends in Deutschland 2016“ hervor, die bereits zum achten Mal in Folge im Auftrag der Studiengemeinschaft Darmstadt (SGD) unter 300 Personalverantwortlichen in deutschen Unternehmen durchgeführt wurde. Ein weiteres wichtiges Signal an die Arbeitnehmer ist die anhaltend hohe Bedeutung, die die Personalverantwortlichen schon seit der ersten Umfrage im Jahr 2009 der Eigeninitiative in der beruflichen Weiterbildung zuschreiben. Auch im Rahmen der zunehmenden Digitalisierung der Arbeitswelt sehen die HR-Manager die Lernbereitschaft als eine wichtige Kompetenz ihrer Mitarbeiter.

„Wer 2016 auf Karriere setzt, liegt mit beruflicher Weiterbildung gut im Rennen“, so Brigitta Vochazer, Geschäftsführerin der SGD. Der Grund: Für 87 Prozent der befragten Personalverantwortlichen fördert sie den beruflichen Aufstieg stark bis sehr stark, für 86 Prozent die Erweiterung des Verantwortungs- und Aufgabenbereiches und für 78 Prozent eine Gehaltssteigerung. Damit bestätigen die Personalverantwortlichen zum zweiten Mal in Folge die direkte positive Auswirkung von Weiterbildung auf Karriere. Die aktuellen Ergebnisse liegen sogar noch etwas über den Vorjahresergebnissen. „Arbeitnehmer sollten sich im Vorfeld allerdings genau informieren, mit welcher Weiterbildung sie ihr Ziel erreichen. Werden im Unternehmen für das mittlere Management beispielsweise Techniker, Meister oder Fachwirte mit entsprechender Aufstiegsfortbildung benötigt? Oder führt eine Weiterbildung im Innovationsmanagement oder im Projektmanagement eher ans Ziel? Ein Gespräch mit dem Vorgesetzten über die Art der Fortbildung kann Klarheit schaffen“, rät Vochazer.

Quellenangabe: "obs/Studiengemeinschaft Darmstadt SGD/Quelle: SGD"
Quellenangabe: „obs/Studiengemeinschaft Darmstadt SGD/Quelle: SGD“

Wichtiges Entscheidungskriterium: Eigeninitiative

„Der Blick auf die Studienergebnisse seit 2009 zeigt, dass die HR-Manager bei Karrierefragen nicht nur darauf schauen, ob ein Mitarbeiter die nötige Weiterbildung vorweisen kann oder nicht,“ so Vochazer weiter. „Auch die Bereitschaft, sich in Eigeninitiative beruflich weiterzubilden, trägt zur Beurteilung der Leistung bei.“ Aktuell spielt es für 83 Prozent der Befragten für die Eröffnung von Karrierechancen eine wichtige bis sehr wichtige Rolle, ob ein Mitarbeiter Weiterbildungsengagement zeigt (2009: 79 Prozent). Für 78 Prozent ist dies auch bei der Entscheidung, ob ein Arbeitsplatz erhalten werden kann oder nicht, wichtig bis äußerst wichtig (2009: 76 Prozent). Geht es um die Einstellung neuer Mitarbeiter, schauen 77 Prozent auf die Eigeninitiative (2009: 74 Prozent).

„Vorausschauende Weiterbildung ist 2016 sowohl für Arbeitnehmer relevant, die bei ihrem aktuellen Arbeitgeber auf den nächsten Karriereschritt setzen, als auch für Arbeitnehmer, die sich auf dem Arbeitsmarkt nach einer neuen Herausforderung umsehen möchten. Denn Weiterbildungsengagement signalisiert den Personalverantwortlichen Eigenverantwortung, Motivation, Leistungsbereitschaft sowie Interesse an Neuem“, so Vochazer weiter.

Lernbereitschaft im digitalen Wandel

Gerade bei der Bewältigung aktueller Herausforderungen spielt die Lernbereitschaft der Mitarbeiter eine große Bedeutung – so beispielsweise in der Digitalisierung der Arbeitswelt, die mit dem rasanten technologischen Wandel einhergeht. Das Thema wurde für 2016 erstmals in die Studie aufgenommen. Die Ergebnisse zeigen, dass der technologische Wandel in den Unternehmen angekommen ist: 68 Prozent der Befragten sehen in ihren Unternehmen starke bis äußerst starke Auswirkungen auf den Arbeitsalltag. Bei der Frage nach den drei wichtigsten Kompetenzen der Mitarbeiter in einer digitalisierten Arbeitswelt nimmt für die Befragten die Lernbereitschaft mit 62 Prozent den wichtigsten Platz ein, gefolgt von Flexibilität (51 Prozent) und IT-Know-how (41 Prozent). Selbstorganisation bzw. Koordinationsfähigkeit nannten 37 Prozent bzw. 27 Prozent der Personalentscheider. Während in kleinen (1 bis 9 Mitarbeiter) sowie mittleren Unternehmen (10 bis 499 Mitarbeiter) Lernbereitschaft und Flexibilität die wichtigste und zweitwichtigste Kompetenzen darstellen, steht in großen Unternehmen ab 500 Mitarbeitern nach der Lernbereitschaft (64 Prozent) das IT-Know-how (54 Prozent) auf Rang zwei.

„Digitale Anwendungen und neue Kommunikationsmittel halten immer schneller Einzug in unsere Unternehmenswelt. Für Arbeitnehmer ist die Bereitschaft, sich darauf einzustellen und den Umgang damit zu lernen, eine Grundvoraussetzung, um den technischen Wandel bewältigen zu können“, so Vochazer. „Ein berufsbegleitendes Fernstudium beispielsweise lässt sich zeitflexibel und auf Wunsch digital und mobil mit Laptop und E-Book ablegen. Absolventen, die ihr Fernstudium so gestalten, stellen wichtige Kompetenzen für die digitalisierte Arbeitswelt unter Beweis. Allem voran zeigen sie durch das berufsbegleitende Lernen neben dem Job ein hohes Maß an Lernbereitschaft. Ebenso lernen sie, in ihrem Alltag unterschiedliche und vielfältige Aufgaben in Beruf und Fernstudium zu koordinieren.“

Quelle: ots

Ähnliche Artikel

Schaltfläche "Zurück zum Anfang"