Vermischtes

Versicherungen für Unternehmensgründer

Bevor man sich mit einer eigenen Geschäftsidee auf den Markt wagt, gilt es noch einiges abzuklären. Vor allem das Thema Versicherung ist für viele Existenzgründer heikel. Welche Schäden können realistisch betrachtet das Unternehmen bedrohen und worauf sollte man vor dem Abschluss achten?

Trotz aller Euphorie und Erwartungshaltung ist es sinnvoll, sich genau zu informieren. Eine Beratung bei mehreren Versicherern bringt eine Fülle von Antworten, aber auch konkrete Zahlen zu Versicherungsbeiträgen, etwaigen Wartezeiten und Informationen für den Ernstfall. Eine Betriebs- und Berufshaftpflichtversicherung sowie eine Betriebsunterbrechungsversicherung gelten als die Basics. Es gilt die persönlichen wie auch die betrieblichen Risiken abzusichern.

Eine Vermögensschadenversicherung ist in bestimmten Branchen unabdingbar. Schließlich ist man nicht gefeit vor Fehlern, die Mandanten einen finanziellen Schaden bringen können. Konkret deckt diese Versicherung einen etwaigen finanziellen Schaden, der aus einer fehlerhaften Beratung entstanden ist. Für Rechtsanwälte, Steuerberater, Gutachter und Hausverwalter zum Beispiel ist sie eine Pflichtversicherung. Der Versicherungsumfang schließt aber die Deckung von Sach- und Personenschäden aus.

Cyberschäden vorbeugen

Wer im IT-Bereich agiert oder einen Onlineshop betreibt, ist einer Cyber-Versicherung nicht abgeneigt. Hacking und Datenverlust drohen nicht so selten, wie die Vorfälle in der Vergangenheit zeigen. Die zunehmende Digitalisierung zwingt Unternehmer dazu, die eigen IT-Infrastruktur bestmöglich abzusichern und vor unerlaubtem Zugriff bzw. Hackerangriffen zu schützen. Die Cyberversicherung dient der Abdeckung von Eigen- und Drittschäden durch Cyberkriminalität.

Vor allem für ein Unternehmen, das mit Daten arbeitet, ist das unverzichtbar. Zu den größten Risiken für Unternehmen zählen mit 46 Prozent Hackerangriffe. Bereits 43 % betreffen einen Betriebsausfall und menschliches Versagen – 37 %. Arztpraxen, Hotels und Handwerksbetriebe profitieren von dieser Versicherung, aber auch Rechts- und Wirtschaftskanzleien und IT-Dienstleister benötigen Absicherung.

Nicht bei persönlicher Absicherung sparen

Viele Unternehmensgründer sparen bei den Betriebskosten weniger als bei privaten Kostenstellen. Ein gutes Beispiel ist die Rentenversicherung. Lieber mal alles in den Betrieb investieren, aber was, wenn das Geschäft nur mäßig läuft und die eigene Existenz bedroht ist, schlimmer noch, das gesparte Altersgeld fort ist?

Weitere Versicherungen, bei denen viele gern mal verschieben, sind die Arbeitslosenversicherung und die Unfallversicherung. Ein Scheitern bei der Existenzgründung ist das Worst-Case-Szenario schlechthin, aber sich die Rücksicherung durch eine entsprechende Arbeitslosenversicherung zu rauben, scheint im Ernstfall nicht der klügste Weg. Deutschlands Gründer sind zahlreich: Über 550.000 Neugründungen, davon 138.500 Kleinunternehmen zeigen, dass der Boom mit der Selbständigkeit durch die Pandemie wohl noch verstärkt nachwirkt.

Da hilft nur eines: Im Vorfeld bereits ohne Scheuklappen und durch intensive Beratung alle Risiken der Selbständigkeit zu prüfen. Wie wahrscheinlich kann dieses oder jene Risiko für mich tatsächlich sein? Und in weiterer Folge: Wie hoch könnten diese Auswirkungen finanziell ausfallen? Hier Vogel-Strauß-Politik zu spielen und zu hoffen, dass der Start in die Gründung gut verläuft, ist die falsche Methode. Während im Mittelstand 67 Prozent sagen, der akute Fachkräftemangel wäre das wohl größte Risiko, sorgen sich Einzelunternehmer wohl mehr um das Ausbleiben der Kundschaft.

Lieber ohne die rosarote Brille alles checken und schauen, wo man sinnvoller noch Kosten einsparen kann. Es muss nicht alles im Laden die perfekte Deko und das eigene Geschäftsmotto spiegeln, wenn man sich im Hintergrund mit den laufenden Kosten für Miete, Energie und dem Einkauf abquält.

Kleiner Tipp: Bestehende Versicherungen regelmäßig prüfen, ob sie noch aktuell sind und die Deckungssummen angemessen sind. Manchmal verändern sich Umstände und dann steigt im Ernstfall die Versicherung aus, weil man Veränderungen nicht gemeldet hat oder die Kosten nicht übereinstimmen.

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Ein Kommentar

  1. Vielen Dank für diesen Beitrag zum Thema Versicherungen. Wir sind ein neu gegründetes Start-Up und benötigen noch einige Expertise beim Aufbau einer guten Unternehmensstruktur. Gut zu wissen, dass die Versicherungen einen besonderen Platz einnehmen. Ich denke, dass ich mal ein Versicherungsbüro kontaktieren werde.

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