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Cyberangriffe auf den Bildungssektor um 114 Prozent gestiegen

Inmitten der Sommerferien ist Check Point Research (CPR) zu neuen Ergebnissen im Bereich der Cyberkriminalität gekommen. Die Forschungsabteilung von Check Point Software stellt fest, dass der Forschungs- und Bildungssektor am stärksten von Cyberangriffen betroffen ist. In den Jahren 2022 und 2021 haben Hacker auf diesen Bereich jeden Monat die meisten Cyberangriffe verübt, was einen Anstieg von 114 Prozent bedeutet. Auch wöchentlich betrachtet sind Bildung und Forschung das beliebteste Ziel der Täter: Durchschnittlich fanden im ersten Halbjahr des laufenden Jahres 2297 Angriffe auf Organisationen pro Woche statt. Im Monat Juli ist die Zahl der wöchentlichen Angriffe von Hackern auf Bildungs- und Forschungseinrichtungen sogar doppelt so hoch wie der Durchschnitt anderer Branchen.

Eine Ursache sehen die Sicherheitsexperten in der Verlagerung zum Fernunterricht. „Die COVID-19-Pandemie erzwang eine starke Umstellung auf Fernunterricht. Diese Veränderung hat jedoch die potenzielle Angriffsfläche erheblich vergrößert. Die Tür für Hacker, in schulische Computernetzwerke einzudringen, ist viel weiter geöffnet. Lehrer, Schüler oder Elternteile brauchen nur auf eine Phishing-E-Mail zu klicken, und schon kann ein Ransomware-Angriff gestartet werden.“, sagt Omer Dembinsky, Data Group Manager bei Check Point.

Cyberangriffe: aktuelle Zahlen nach Regionen und Ländern

CPR hat außerdem neue Daten über den Trend nach Regionen und Ländern bekannt gegeben. Lateinamerika verzeichnete im Juli 2022 einen Anstieg der Cyberangriffe um 62 Prozent. Im Vergleich zwischen Australien/Neuseeland, Asien, Europa und Lateinmerika stellt erstere mit 4176 Attacken die am meisten betroffene Region dar. Europa liegt auf dem dritten Platz und verzeichnet mit 1861 nicht einmal halb so viele versuchte Zugriffe.

Israel stellt im Juli das am meisten angegriffene Land dar, mit über 4.300 Angriffen wöchentlich. Mit 300 Angriffen weniger reiht sich auf Platz 2 Australien ein, Deutschland ist mit etwas mehr als über 1000 festgestellten Attacken auf Platz 10. Zwei Plätze dahinter liegen die USA. Dort gab es rund 800 Cyberangriffe. In Frankreich wurde mit einem Zuwachs von 69 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum das stärkste Wachstum festgestellt.

Tipps zur Cybersicherheit im Bildungssektor für Schüler, Eltern und Schulen

„Da der Schulanfang vor der Tür steht, fordern wir Schüler, Eltern und Schulen auf, ein Höchstmaß an Cybersicherheitsmaßnahmen zu ergreifen. Decken Sie Ihre Webcams ab, wenn sie nicht benutzt werden. Sprechen Sie mit Ihren Kindern über Phishing und überprüfen Sie Anwendungen von Drittanbietern“, so Dembinsky.

Um nach den Sommerferien sicher ins neue Schuljahr zu starten, gibt CPR einige wichtige Tipps zur Cybersicherheit im Bildungssektor an die Hand:

Schüler sollten, um Cyberangriffe vorzubeugen…

  • … ihre Webcam verdecken und Kameras und Mikrofone ausschalten oder blockieren, wenn der Unterricht nicht stattfindet.
  • … nur auf Links aus vertrauenswürdigen Quellen klicken. Befindet man sich nicht auf der schulinternen Plattform für die Zusammenarbeit, sollten nur Links angeklickt werden, die vom Gastgeber oder den Mitveranstaltern freigegeben wurden.
  • … sich direkt in die Schulportale Ihrer Schule einloggen und sich nie auf E-Mail-Links verlassen.
  • … sichere Passwörter verwenden. Hacker versuchen oft, Passwörter zu knacken. Komplexe Passwörter können dies verhindern.
  • … niemals vertrauliche Informationen weitergeben. Schüler sollten nicht aufgefordert werden, vertrauliche Informationen über Online-Tools weiterzugeben und persönliche Informationen nicht auf Cloud-Speicherplattformen speichern.

Eltern sollten…

  • … mit ihren Kindern über Phishing sprechen. Bringen Sie Ihren Kindern bei, niemals auf Links in E-Mail-Nachrichten zu klicken, bevor sie sich nicht bei Ihnen erkundigt haben.
  • … ihnen erklären, dass Geräte nie unbeaufsichtigt bleiben sollten. Kinder müssen verstehen, dass es schädlich sein kann, ein Gerät in fremde Hände zu geben. Hacker können sich bei Ihren Geräten anmelden und die Identität Ihres Kindes im Internet annehmen.
  • … eine Kindersicherung einrichten und Datenschutz- und Sicherheitseinstellungen auf Websites konfigurieren.
  • … das Bewusstsein schärfen. Die Vermittlung von Kenntnissen über Cybersicherheit ist eine wichtige Fähigkeit, selbst für die jüngsten Schulkinder.

Schulen sollten…

  • … sich Antiviren-Software besorgen, sicherstellen, dass die Laptops und andere Geräte der Kinder durch Antivirensoftware geschützt sind sowie automatische Updates für Antiviren-Software einrichten.
  • … eine starke Online-Absicherung verwenden. Schulen sollten starke Firewalls und Internet-Gateways einrichten, um Cyberangriffe in Schulnetzwerken vorzubeugen, unbefugten Zugriff und bösartigen Inhalte zu vermeiden.
  • … alle Drittanbieter von genutzten Plattformen gründlich überprüfen.
  • … ständige System-Überwachung einführen und sie auf ungewöhnliche Aktivitäten untersuchen, die auf einen Angriff hindeuten könnten.
  • … in Schulungen zur Online-Cybersicherheit investieren und sicherstellen, dass Mitarbeiter die Risiken verstehen. Dazu sollten Schüler regelmäßig in Schulungen über die neuesten Bedrohungen der Cybersicherheit informiert werden.

Quelle: Kafka Kommunikation GmbH & Co. Kg

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