Großzahnräder für Windparks in Automotive-Qualität
Bei der Fertigung in der Stelter Zahnradfabrik haben 200 Roboter das Sagen
Als erster europäischer Zahnradhersteller überträgt der Automotive-Zulieferer Stelter die strengen Qualitätsstandards der Automobilindustrie auf die Produktion seiner bis zu zwei Tonnen schweren Zahnräder für Großgetriebe.
Von diesem Qualitätssprung sollen nach Worten von Hubert Schauder, Geschäftsführer der Stelter Zahnradfabrik, künftig nicht nur Hersteller von Windrädern, Förderanlagen oder Schiffstechnik profitieren. „Lückenlos und über alle Arbeitsschritte rückverfolgbare Qualitäten werden auch bei Bahntechnik, Transport- und Bergbaugeräten zur höheren Bauteilsicherheit und damit zu längerer Lebensdauer beitragen“, ist der 46-jährige Manager überzeugt. Das Präzisionsunternehmen mit 250 Mitarbeitern und 200 Robotern (www.stelter.de) stellt zudem seine vollautomatische Produktionsweise mit geschlossener Prozessdokumentation, statistischer Fertigungskontrolle und Null-Fehler-Philosophie auch Fremdunternehmen zur Verfügung, um bei Kapazitätsengpässen oder Auftragsspitzen abbauen zu helfen.
Höchste QM-Standards, für deren Umsetzung in automatisierte Prozesse das Unternehmen im niedersächsischen Bassum mehrere Jahre benötigt habe, werden in naher Zukunft beim Markenzeichen „made in Germany“ eine noch viel größere Rolle spielen, zeigt sich Schauder überzeugt. Für die Zahnradexperten von Stelter ist es nur eine Frage der Zeit, bis beispielsweise die Windenergiebranche seine Lieferanten auf die Anforderungen der ISO/TS 16949, den Automotive-Qualitätsstandard, verpflichtet. Einer Untersuchung des Instituts für Solare Energieversorgung zufolge, wurden 2007 rund 37 Prozent der Störungen an Windenergieanlagen durch Bauteildefekte am Getriebestrang verursacht.
Stelter gibt ein Beispiel für die „Fabrik der Zukunft, davon zeugen nicht nur die Bearbeitungsmaschinen mit weltweit einzigartiger Roboterzuführung. Bei der Produktion von rund 1.000 verschiedenen Stirn-, Ketten-, Schnecken- und Zahnriemenrädern in den Modulgrößen von 0,5 bis 44 hat der Mensch nur noch Kontroll- und Überwachungsfunktion; der gesamte Herstellungsprozess ist nahezu papierlos und wird elektronisch gesteuert.