Die Fabrik des Jahres-Auszeichnungen für Diehl und Bosch
Düsseldorf – Der härteste Benchmark-Wettbewerb Europas geht ins 25. Jahr – Experten treffen sich vom 29. Februar bis 2. März in Ulm.
„Jeder Unternehmer weiß, dass die Digitalisierung kommt – aber keiner weiß genau, wie“, sagt Dr. Marc Lakner, Partner bei A.T. Kearney, Produktionsexperte und Leiter des Wettbewerbs „Die Fabrik des Jahres“. „Klar ist nur: Sie kommt viel schneller, als wir alle denken. Und das wird die gesamte Wertschöpfungskette von der Herstellung bis hin zum Kundenservice radikal verändern. Bei der ‚Fabrik des Jahres‘ sehen wir, was die Besten bereits machen und wie sie die Digitalisierung vorantreiben.“
„Die Fabrik des Jahres“ ist der härteste Benchmark-Wettbewerb für die verarbeitende Industrie in Deutschland und Europa. Seit 1991 wird er von A.T. Kearney gemeinsam mit der Fachzeitung „Produktion“ ausgeschrieben und von einem Fachkongress begleitet. A.T. Kearney wertet für den Wettbewerb über 100 Kennzahlen aus, wobei branchen- und produktionstypspezifische Einflüsse berücksichtigt werden. Erstmalig wurde jetzt ein Preis für hervorragende Digitalisierung ausgelobt.
„Mit dem zusätzlichen Preis wollen wir die Unternehmen ermutigen, mehr Innovationen in Richtung Industrie 4.0 zu wagen. Noch ist die Mehrzahl der Fabriken viel zu zurückhaltend und abwartend. Daher haben wir auch einen Workshop zu dieser dringenden Herausforderung ins Leben gerufen, der den Kongress ‚Die Fabrik des Jahres‘ ergänzen wird“, erläutert Bastian Sauerberg, Manager und Produktionsexperte bei A.T. Kearney.
Als Sieger für hervorragende Digitalisierung wird das Robert Bosch Werk Blaichach bei Immenstadt im Allgäu ausgezeichnet, das unter anderem elektronische Bremssysteme fertigt. Dank kompletter Vernetzung konnte Bosch seine Anlageneffektivität signifikant steigern.
Gesamtsieger des Jahres 2015 ist Diehl Controls mit seinem Werk in Wangen. Der Hersteller von elektronischen Steuerungen für Hausgeräte überzeugte mit seiner transparenten und voll automatisierten Fertigung. „Wir haben ein bisher unerreichtes Niveau hinsichtlich Stückzahlen und Qualität erreichen können“, so Katrin Laudensack, Operations Electronics-Chefin der Fabrik in Wangen.
Während des Workshops am 29. Februar entwerfen Produktionsexperten von A.T. Kearney und ehemalige Sieger der „Fabrik des Jahres“ Lösungsansätze für die Fabrik der Zukunft und stellen sie in einer „Digital Roadmap 2020“ vor: Noch werden Anmeldungen angenommen. Zum abschließenden Champions Club Dinner versammeln sich 35 Sieger der letzten Jahre.
Strategien und Produktionsmethoden der Champions sind auch das Thema des Kongresses am 1. und 2. März. Darüber hinaus geben Experten für Produktionstechnologie und -automatisierung von Fraunhofer Instituten wie Günther Schuh und Thomas Bauernhansl Impulse für die digitale Zukunft. Ein besonderes Bonbon: der Besuch der Siegerwerke.
„Kleine Pilotprojekte, die schnell skalierbar sind und dabei die ganze Wertschöpfung im Blick haben, werden den Weg in die digitale Zukunft in der Produktion weisen – nicht die großen ganzheitlichen Lösungen“, meint A.T. Kearney Experte Lakner. „Die Gewinner des diesjährigen Wettbewerbs zeigen mutig, wie das geht. Ihren innovativen Ansätzen sollten mehr Unternehmen folgen, denn wer auf das ganze Bild wartet, verpasst den Anschluss.“
Quelle: ots