Vermischtes

Honigherstellung: Vom Hobby zum Vollzeitjob

Immer mehr Menschen legen aktuell steigenden Wert auf eine gute Work-Life-Balance. Hinzu kommt, dass das Stresslevel bei der Arbeit möglichst niedrig sein sollte. Dabei gibt es einen perfekten Weg, indem man sein Hobby zum Beruf macht. Bei der Imkerei lassen sich die genannten Ansprüche sehr gut unter den sprichwörtlichen Hut bringen. Zudem findet ein Großteil der zu erledigenden Arbeiten in der freien Natur und an der frischen Luft statt, was wiederum mit einer gesundheitsförderlichen Wirkung einhergeht.

Bedeutung einheimischer Imkereien steigt kontinuierlich

Hier tut sich auf den ersten Blick ein Widerspruch auf, denn der Honigverbrauch ist nach den offiziellen Angaben des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft in Deutschland im vergangenen Jahr um rund 10 Prozent gegenüber dem Vorjahr gesunken. Dennoch lag der Gesamtverbrauch der gleichen Quelle zufolge bei etwas über 80.000 Tonnen. Von besonderer Bedeutung ist die Entwicklung bei der Eigenversorgungsquote. Sie stieg von 2022 auf 2023 um 3 Prozent auf nunmehr 42 Prozent. Der zurückgegangene Verbrauch ist auf die Tatsache zurückzuführen, dass die Preise von Importhonig deutlich angezogen haben. Dafür waren wiederum drastisch gestiegene Transportkosten verantwortlich. Die Preissteigerungen bei Bienenhonig aus einheimischen Imkereien fielen nicht so dramatisch aus.

Was bringt ein Vollzeitjob als selbstständiger Imker ein?

Wer sich Bienenbeuten, Honigschleudern und andere Imkereitechnik bestellen möchte, will natürlich auch wissen, ob sich eine Imkerei rechnet. Auch dazu lieferte das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft interessante Zahlen. Bundesweit lag 2023 die durchschnittliche Honigernte pro Volk bei knapp 50 Kilogramm. Einen Spitzenwert verzeichnete mit rund 50,5 Kilogramm Honig pro Volk der Imker-Landesverband Thüringen. Bundesweit lag die Gesamtmenge an Bienenhonig aus einheimischen Imkereien bei rund 33.760 Tonnen. Darin sind auch die Honigerträge enthalten, die nicht in den Handel gelangen, sondern von den Betreibern der Imkereien selbst verbraucht werden.

Einnahmen kommen nicht allein vom Bienenhonig

Doch nicht nur die Honigernte bestimmt über die Einnahmen, die sich mit einer Imkerei erzielen lassen. Es gibt eine ganze Reihe von Produkten, zu denen die Honigbienen einen wertvollen Beitrag leisten. Dabei spielt das Wachs der Bienenwaben eine wichtige Rolle. Imker können es nicht nur zur Vorbereitung von Waben für die Rähmchen der Bienenbeuten verwenden. Aus dem Bienenwachs lassen sich Kerzen herstellen, die sich aufgrund ihres feinen Dufts einer größeren Beliebtheit als Kerzen aus anderen Materialien erfreuen.
Hinzu gesellen sich Produkte aus Propolis (auch Bienenharz genannt). Es dient den Honigbienen als Stopfharz, das aufgrund seiner antiviralen und antimykotischen Wirkung die Gesundheit der Bienenvölker und der Bienenköniginnen schützt. Auch der Mensch hat die positiven Effekte dieser aus vielen Stoffen bestehenden Mischung für sich entdeckt. Beispiele dafür sind Kosmetikprodukte mit Propolis sowie die Nutzung als schützende Oberflächenbeschichtung für Holzprodukte.

Diese Produkte sorgen ergänzend für Gewinne

Imker können Einnahmen aus einer weiteren Produktpalette erzielen. Das ergibt sich aus der Notwendigkeit, im Umfeld reichlich Pflanzen mit Nektar bereitzustellen. Bei einer geschickten Anlage der Bienenweiden bietet sich der Verkauf getrockneter Kräuter als Ergänzung der Einnahmen aus dem Honig- und Kerzenverkauf an. Zu den bienenfreundlichen Kräutern zählen sich beispielsweise Salbei, Thymian, Zitronenmelisse und einige Minzarten, die sich auch als Tee großer Beliebtheit erfreuen. Aber auch Obstbäume und Beerensträucher sind ein gutes Umfeld für eine Imkerei. Die von dort stammenden Ernten lassen sich heutzutage einfach verkaufen, weil Einkäufe beim Erzeuger immer beliebter werden.

Auch Kooperationen können Imkereien Geld einbringen

Lange Zeit mussten sich Imkereien die Stellplätze für Magazinbeuten aus dem Fachandel für Imkereibedarf oder ihre Bienenwagen erkaufen. Inzwischen sind sie gesuchte Kooperationspartner, denen sogar ein Entgelt für die Aufstellung der Wagen und Beuten angeboten wird. Ansprechpartner sind hierbei in erster Linie die landwirtschaftlichen Betriebe, die sich auf den Obstanbau spezialisiert haben. Ihnen machen die Folgen des globalen Klimawandels zu schaffen, denn sie haben in den letzten Jahren einen Rückgang bei den Zahlen der sogenannten Bestäuberinsekten bewirkt. Mit den gezielt aufgestellten Bienenwagen und Bienenbeuten bekommen die Obstbauern einen wirksamen Ersatz, der ihnen eine gute Ernte sichert. Dafür zahlen viele Obstbaubetriebe gern einen kleinen Obolus.

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