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Nachhaltigkeit in der Fertigungsindustrie

2023-03-02-Fertigungsindustrie
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In puncto Nachhaltigkeit steht das produzierende Gewerbe unter Druck. Denn die Fertigungsindustrie trägt erheblich zu Treibhausemissionen bei. Sie hat einen enormen Verbrauch an Wasser und Energie und produziert große Mengen an Abfällen. Es gilt, eine nachhaltige Produktion mittels wirtschaftlich sinnvoller Produktprozesse, die negative Auswirkungen auf die Umwelt minimieren und zugleich Energie und natürliche Ressourcen schonen, zu etablieren. Viele Unternehmen gehen bereits erste Schritte in die richtige Richtung. Doch welche Ansätze verfolgen die Unternehmen dabei?

Umdenken und mit vorhandenen Mitteln arbeiten

Längerfristig bedeutet Nachhaltigkeit in der Fertigungsindustrie umfassende Umstrukturierungen. Doch dabei spielt nicht zuletzt der Kostenfaktor eine Rolle. Die Produktion auf größere Nachhaltigkeit umzustellen erfordert meist Investitionen, die sich nicht jedes Unternehmen leisten kann oder will. Dies betrifft gerade kleinere und mittelständische Betriebe. Darüber hinaus ist es in vielen Fällen weniger nachhaltig, Neuanschaffungen zu tätigen, anstatt mit den vorhandenen Ressourcen bewusster umzugehen, so mit den produzierenden Maschinen als Herzstück der Fertigungsindustrie.

Oft ist es nicht nur günstiger, eine Maschine zu reparieren, sondern auch nachhaltiger. Doch gerade, wenn es um spezielle Maschinen oder Komponenten geht, wissen viele Unternehmen nicht, dass eine Reparatur überhaupt möglich ist. Dies lässt sich am konkreten Beispiel vom Spindelservice verdeutlichen. Das Unternehmen Spindelservice, PDS Spindeln stellt nicht nur Neuware her und vertreibt diese, es bietet mit seinem Spindelservice zudem Reparaturen und Wartung verschiedener Spindelarten wie Bohrspindeln oder Motorspindeln an. Im Sinne der Nachhaltigkeit beschränkt sich der Service nicht nur auf die Spindeln aus dem eigenen Sortiment, sondern ist für sämtliche Hersteller verfügbar. Dabei können Reparaturen mit einer Genauigkeit von bis zu einem Mikrometer vorgenommen werden.

Das Beispiel zeigt: Umdenken und Zusammenarbeit sind gefragt, um auf findige Ideen im Sinne der Nachhaltigkeit zu kommen.

Digitalisierung für die „grüne Transformation“

Eine Schlüsselfunktion bei der grünen Transformation im produzierenden Gewerbe spielt – wie in den meisten anderen Branchen auch die Digitalisierung. Diese kann auf unterschiedlichen Ebenen eingesetzt werden. Im Herstellungsprozess können Automatisierungsprozesse für effizientere, weniger Fehleranfällige Produktion mit weniger Abfällen sorgen. Auch Kreislaufwirtschaft, regenerative Energien und effiziente Lieferketten gelangen durch Digitalisierung zu mehr Nachhaltigkeit. Die Digitalisierung birgt zudem die Chance einer umfassenden Datenanalyse in allen Abteilungen eines Unternehmens. Mittels dieser Analysen werden Prozesse transparenter und Einsparpotentiale werden aufgedeckt. Das ermöglicht den Betrieben das Ergreifen neuer Maßnahmen im Sinne der Nachhaltigkeit und lässt sie zukunftsfähig werden.

Drei Phasen einer nachhaltigen Industrie

Digitale Technologien bieten er Fertigungsindustrie ganz spezielle Möglichkeiten, um den Weg zu einem nachhaltigen Industriesystem zu ebnen. Doch viele Unternehmen wissen nicht, in welchem Bereich sie mit der Digitalisierung beginnen sollen und wie sie digitalisierte Prozesse am besten aufeinander abstimmen und langfristig sinnvoll gestalten können. Dazu gibt es verschiedene Modelle. Nach Professor Steve Evans, Leiter des Centre for Industrial Sustainability in Großbritannien, kann die Nachhaltigkeitsentwicklung in drei Schritte bzw. Phasen eingeteilt werden. Die erste Phase besteht in der Ressourcenproduktivität. Das bedeutet, dass digitale Technologien eingesetzt werden, um den Unternehmen zu helfen, mit weniger mehr zu erreichen. Die zweite Phase ist die sogenannte Resilienz-Phase. Die Technologien helfen in dieser Phase dabei, widerstandsfähiger gegen zu erwartende Störungen zu werden. Zu guter Letzt gibt es die Phase der Nachhaltigkeit, in der neue Technologien eingesetzt werden, um das industrielle System dabei zu unterstützen, mit seinen Mitteln auszukommen.

Bereit machen für die Zukunft

In der verarbeitenden Industrie vollzieht sich aktuell ein bedeutender Wandel. Dieser erfordert längerfristig umfassende Umstrukturierungen, die bereits mit einem grundsätzlichen Umdenken und einzelnen Maßnahmen ihren Anfang nehmen. Eine Umfrage von YouGov für Microsoft Deutschland ergab, dass ein Großteil der Führungskräfte der hiesigen Fertigungsindustrie in nachhaltige Technologien investiert. Zudem koppeln immer mehr Investoren ihre Investitionen an Nachhaltigkeitsziele. Darüber hinaus hat sich gezeigt, dass nachhaltig arbeitende Unternehmen ihre EBIT-Marge um deutlich mehr Prozentpunkte steigern konnten, als vergleichbare Unternehmen, die weniger nachhaltig agieren. Und da die Entwicklung einer nachhaltigen Industrie durch Trends wie intelligente Fabriken und digitale Liefernetzwerke beschleunigt wird, können Unternehmen, die nicht darauf vorbereitet sind, schnell ins Hintertreffen geraten.

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