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Neues Verfahren zur Sicherstellung der Trinkwasserqualität

Münster und Görlitz 

Biotech Partec mit Analysetechnik für vom Schweizer Bundesgesundheitsamt empfohlene Methode zur Bestimmung der Bakterienzahl im Trinkwasser

Ein neuartiges Verfahren zur Bestimmung der Anzahl von Mikroorganismen sorgt für eine sichere Trinkwasserqualität. Unter Einsatz von speziell entwickelten Analysegeräten des deutschen Biotechnologieunternehmens Partec läßt sich nunmehr innerhalb kürzester Zeit, auch im mobilen Einsatz, eine Übersicht über den mikrobiologischen Zustand des Trinkwassers beim Wasserversorger, im Verteilernetz oder beim Endverbraucher erhalten.

Quellenangabe: "obs/Partec GmbH"
Quellenangabe: „obs/Partec GmbH“

Das besonders schnelle, zuverlässige sowie kosteneffiziente Verfahren mit dem Titel „Bestimmung der Totalzellzahl und des quantitativen Verhältnisses der Zellen niedrigen bzw. hohen Nukleinsäuregehaltes in Süßwasser mittels Durchflusszytometrie“, das unter anderem die Charakterisierung von bakteriellen Verkeimungsprozessen in Trinkwasser in nur weniger als 15 Minuten ermöglicht, wurde nun vom Schweizer Bundesamt für Gesundheit in Bern als empfohlene Methode in das „Schweizerische Lebensmittelbuch“ aufgenommen. Den langwierigen traditionellen Routinekontrollen steht somit eine innovative Technik zur Seite, die von Wasserversorgern und den kantonalen bzw. staatlichen Kontrolllaboratorien als Frühwarn- und Überwachungsparameter eingesetzt werden kann. Die temporäre Implementierung einer Pilotanlage zur mikrobiellen Online-Überwachung wurde bereits in einem Wasserwerk der Stadt Zürich realisiert.

Kooperation mit der Schweizerischen Eidgenössischen Anstalt für Wasserversorgung, Abwasserreinigung und Gewässerschutz

Treibende Kraft bei der neuen Entwicklung war die Abteilung Umweltmikrobiologie der Eidgenössischen Anstalt für Wasserversorgung, Abwasserreinigung und Gewässerschutz „Eawag“ mit Sitz im schweizerischen Dübendorf. Den Forschern der Eawag und Partec gelang es nach mehrjähriger Zusammenarbeit, die bislang überwiegend in der medizinischen Zellanalytik eingesetzte Methode der Durchflusszytometrie für die Qualitätskontrolle des Trinkwassers nutzbar zu machen. Hierbei werden die einzelnen Bakterienzellen mit einem fluoreszierenden Farbstoff markiert, in einem Laserstrahl über Fluoreszenzerkennung gezählt und weiter charakterisiert. Die Methode zeichnet sich vor allem dadurch aus, dass sehr viele Bakterienzellen in wenigen Sekunden erfasst werden können. Eine langwierige Kultivierung der Mikroorganismen in Petrischalen kann damit komplett entfallen. Erfolgt die Analyse der Proben in einer automatisierten Messeinheit, wie z.B. den „CyFlow“-Durchflusszytometern von Partec, können in einer Stunde über 50 einzelne Wasserproben verarbeitet werden.

Unter technischer Realisation von Partec wurden die Analysegeräte auf die Bedürfnisse für den mobilen und den Online-Einsatz in der Trinkwasserkontrolle angepasst. Im Rahmen eines von der in Bern ansässigen Kommission für Technologie und Innovation KTI geförderten Projektes der Eawag wurde die Methode im Verbund von 14 Institutionen, darunter Wasserversorger, öffentliche und private Analyseinstitute und Forschungseinrichtungen aus der Schweiz und Deutschland, validiert. Kürzlich erhielt das Verfahren den Status als „Standard Operating Procedure“ im Schweizerischen Lebensmittelbuch.

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