Energie & Umwelt

Energieversorgung: Einfluss klimaneutraler Energieerzeugung auf regionale Energieflüsse

Zum 1. März startet das neue Projekt „Regionale Strategische Energieplanung“ (ReStEP) als Kooperationsprojekt zwischen der Jade Hochschule und dem Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt. Die Wissenschaftler beschäftigen sich mit den Auswirkungen einer umfassenden Energieversorgung mit regenerativen Energien auf eine gesamte Region. Die ambitionierten globalen Klimaschutzziele sollen dabei als Chance angesehen werden, eine nachhaltige regionale Entwicklung voranzutreiben, indem lokale Energieressourcen stringenter genutzt und sowohl ökologische als auch ökonomische Vorteile generiert werden. Mit den Modellen der Projektpartner werden Potentiale der regionalen klimaneutralen Energieerzeugung ermittelt und mit den regionalen Bedarfen abgeglichen, beispielsweise dem Wärmebedarf von Gebäuden oder dem resultierenden Bedarf an Energiespeichern. Angewendet werden die Modelle auf die Beispielregion Wesermarsch.

„Die Energieversorgung der Zukunft benötigt Standorte in der Region, beispielsweise für Photovoltaik, Speicher, Elektrolyseure, Biogasanlagen oder geothermische Bohrungen. Die erforderlichen Flächen müssen identifiziert und mögliche Flächennutzungskonflikte müssen gelöst werden. Wir können geodatenbasiert bei diesen Entscheidungen unterstützen“, erläutert Projektleiter Prof. Dr. Sascha Koch, der an der Jade Hochschule eine Professur für Informatik mit dem Schwerpunkt Datenanalyse innehat.

Um den Energiebedarf einer Region klimaneutral zu decken, können die verschiedenen Sektoren zusammen betrachtet werden. Werden Strom und Wärmeversorgung, aber auch der Verkehrssektor zusammen betrachtet, können Energieflüsse zwischen den verschiedenen Sektoren verschoben werden, etwa mittels grünem Wasserstoff. Mit Modellrechnungen können Auswirkungen auf die Infrastruktur, beispielsweise Netze und Speicher, ermittelt werden, um eine längerfristige strategische Planung zu ermöglichen. Zudem kann untersucht werden, wie autark eine Region werden kann und welche wirtschaftlichen Chancen sich für eine Region ergeben, wenn Energie mehr und mehr zu einer Ressource wird, die größtenteils regional produziert werden kann.

Im Projekt ReStEP baut die Jade Hochschule auf Ergebnissen des Instituts für Angewandte Photogrammetrie und Geoinformatik (IAPG) zur geodatenbasierten Energie- und Wärmeleitplanung auf. Während dabei bisher vor allem die Transformation der Energieversorgung von Kommunen betrachtet wurde, wird nun ein gesamter Landkreis in den Blick genommen. Der Landkreis Wesermarsch wird dabei als Beispielregion eingebunden, etwa durch Workshops, den denen die unterschiedlichen Anspruchsgruppen aktiv beteiligt werden.

„Besonders freue ich mich über die Möglichkeit der intensiven Zusammenarbeit zwischen der Jade Hochschule, dem Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt sowie dem Landkreis Wesermarsch. Für unsere Arbeit ist es sehr bereichernd, dass wir unsere wissenschaftlichen Ansätze und Modelle im Landkreis Wesermarsch einem Praxistest unterziehen, um sie allgemein anwenden zu können“, erklärt Hochschulpräsident Prof. Dr. Manfred Weisensee.

Finanziert wird das Projekt durch das niedersächsische Ministerium für Wissenschaft und Kultur. Die Mittel werden aus dem Programm Spitzenforschung für Niedersachsen bereitgestellt.

Quelle: Jade Hochschule

Ähnliche Artikel

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Ich willige ein, dass meine Angaben aus diesem Kontaktformular gemäß Ihrer Datenschutzerklärung erfasst und verarbeitet werden. Bitte beachten: Die erteilte Einwilligung kann jederzeit für die Zukunft per E-Mail an datenschutz@sor.de (Datenschutzbeauftragter) widerrufen werden. Weitere Informationen finden Sie in unserer Datenschutzerklärung.

Schaltfläche "Zurück zum Anfang"