Demografischer Wandel: Was kommt da auf uns zu?
Das Verhältnis zwischen jungen und alten Menschen in Deutschland wird sich auch in den kommenden Jahren weiter verschlechtern. Der Demografische Wandel scheint unaufhaltsam und stellt unsere Gesellschaft und Wirtschaft vor zahlreichen Herausforderungen. Doch was bedeutet das konkret? Welche Kosten kommen auf die Gesellschaft zu und wie wirkt sich die Überalterung der Deutschen auf die Unternehmen, Dienstleistungen und Produkte aus?
Was kostet der demografische Wandel die Gesellschaft?
Wir werden immer älter. Was auf der einen Seite eine tolle Errungenschaft auf Grundlage des medizinischen und technischen Fortschritts ist, führt andererseits zu großen Problemen. Die finanzielle und medizinische Versorgung der „Alten“ durch einen immer geringer werdenden Anteil junger Menschen, führt zu großen finanziellen Belastungen. Neben den Kosten für die medizinische Betreuung ist auch die Versorgung der Menschen, die nicht mehr alleine leben können, eine große Herausforderung. Aufgrund des steigenden Betreuungsbedarfs und des wachsenden Kostendrucks für Angehörigen, haben sich neben der stationären Betreuung im Pflege- oder Altenheim alternative Angebote entwickelt.
Die Pflege daheim ist bezahlbar geworden. Agenturen wie die Lebenshilfe24 GmbH vermitteln Pflegekräfte aus Polen, die legal in Deutschland die Betreuung von alten Menschen übernehmen. Bei dem Konzept handelt es sich um eine 24h-Pflege in den eigenen vier Wänden, die es den Menschen ermöglicht, ein weitgehend eigenständiges Leben beizubehalten und in gewohnter Umgebung würdevoll alt zu werden. Je nach Pflegebedürftigkeit übernimmt die Pflegekraft die Tätigkeiten, zu der die zu betreuende Person nicht mehr in der Lage ist. Das Konzept der 24-Stunden-Pflewge ist bereits seit einigen Jahren erfolgreich im Einsatz und bietet eine bezahlbare Alternative zur Heimunterbringung. Konzepte wie dieses zeigen, dass der Demografische Wandel auch Chancen und Möglichkeiten für neue Geschäftsmodelle bietet.
Vielfältige Auswirkungen auf Unternehmen
Doch nicht alle Branchen haben die Möglichkeit vom demografischen Wandel zu profitieren. In vielen Bereichen wirkt er sich ausschließlich negativ aus: Es fehlt an Fachkräften, die Nachfrage nach bestimmten Produkten sinkt und Produktivität und Innovation leiden. Statistiken zum demografischen Wandel zeigen, dass insbesondere der Fachkräftemangel und die Überalterung der Belegschaft für die Unternehmen zu einem immer stärker werdenden Problem werden. Ältere Mitarbeiter sind in der Regel gegenüber Neurungen nicht so aufgeschlossen und können die Dynamik eines Unternehmens negativ beeinflussen. Durch die Überalterung der Belegschaft kann es dazu kommen, dass schubweise große Teile der Belegschaft das Rentenalter erreichen und in einem Schlag durch neue Mitarbeiter ersetzet werden müssen. Ein sorgfältiges Wissensmanagement muss in solchen Fällen dafür sorgen, dass das Know-how im Unternehmen bleibt und frühzeitig an die nachfolgende Mitarbeitergeneration weiter gegeben wird.
Fachkräftemangel als eines der Hauptprobleme
Eines der Hauptprobleme des demografischen Wandels für Unternehmen ist und bleibt der Fachkräftemangel. Konstant niedrige Geburtenraten und ein oftmals noch immer familienunfreundliches Arbeitsumfeld sorgen dafür, dass attraktive Stellen unbesetzt bleiben. Dabei bieten insbesondere mittelständische Unternehmen tolle Karrierechancen. Einige Regionen Deutschland versuchen nun sogar aktiv gegen den Fachkräftemangel vorzugehen und potentiellen Mitarbeitern die Vorteile ihrer Arbeitsstellen und ihrer Region nahezubringen. Doch damit verschiebt sich das Problem nur von einer in eine andere Region. Eine wirkliche Lösung für die deutschen Mittelständler gibt es nicht, um den Fachkräftemangel kurzfristig zu beseitigen.
Politik: Herausforderungen und Chancen
Auch die Politik steht vor der Herausforderung der vielfältigen Probleme, die durch den demografischen Wandel entstehen, Herr zu werden. Hierfür arbeiten vier Arbeitsgruppen des Bundesfamilienministeriums an der Demografiestrategie der Bundesregierung mit. Ziel ist es, den Wohlstand der Gesellschaft für alle Altersgruppen langfristig zu erhalten. Details zur Arbeit finden sich auf der Seite zum Thema des Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend.
Um eine anhalten de Steigerung der Geburtenraten herbeizuführen, muss sich jedoch noch einiges ändern. Die Vereinbarkeit von Familie und Beruf steckt noch in den Kinderschuhen und auch die Ganztagsbetreuung hinkt den Ankündigungen weit hinterher. Flexible Arbeitszeitmodelle und unternehmensinterne Betreuungsmöglichkeiten können unternehmerische Ansatzpunkte sein, um den demografischen Wandel zu verlangsamen bzw. die Auswirkungen abzuschwächen.