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90 Prozent der Deutschen unterschätzen ihre Lebenserwartung

Berlin – Die Deutschen unterschätzen ihre Lebenserwartung um durchschnittlich sieben Jahre. Das geht aus einer aktuellen Forsa-Umfrage im Auftrag der Initiative „7 Jahre länger“ hervor.

Der Studie zufolge erwarten die männlichen Befragten, dass Männer in Deutschland 77,4 Jahre alt werden. Tatsächlich beträgt die durchschnittliche Lebenserwartung laut der Generationensterbetafel des Statistischen Bundesamts jedoch 84,7Jahre (Näherungswert). Männer unterschätzen die Länge ihres Lebens also um rund sieben Jahre (7,3).

Die weiblichen Befragten erwarten im Schnitt, dass Frauen 80,8 Jahre alt werden. Die Lebenserwartung beträgt laut Statistischem Bundesamt jedoch annähernd 88,7 Jahre. Frauen unterschätzen ihre Lebensspanne somit sogar um fast acht Jahre (7,9).

Quellenangabe: "obs/Initiative "7 Jahre länger""
Quellenangabe: „obs/Initiative „7 Jahre länger““

Nur acht Prozent liegen bei Lebenserwartung von Frauen richtig 89 Prozent der Befragten beziffern der Umfrage zufolge die Lebenserwartung von Männern zu niedrig, und sogar 92 Prozent unterschätzen die Lebenserwartung von Frauen. In diesem Irrtum ist sich Deutschland aber dafür einig: Männer und Frauen in Ost und West und in jedem Alter verschätzten sich gleichermaßen.

Die eigenen Eltern und Großeltern im Hinterkopf

Ein Grund für die Fehleinschätzungen ist die rasante Entwicklung der Lebenserwartung: Statistisch gesehen gewinnen die Deutschen jedes Jahr drei Monate Lebenszeit hinzu. „Die Lebenserwartung steigt schneller, als die meisten Leute denken“, sagt Prof. Dr. Jochen Ruß, Geschäftsführer des Instituts für Finanz- und Aktuarwissenschaften. Wenn man über die eigene Lebenserwartung nachdenkt, habe man vermutlich oft die Lebensdauer von Menschen der Generation der eigenen Eltern und Großeltern im Hinterkopf, so Ruß.

Für die repräsentative Forsa-Studie im Auftrag der Initiative „7 Jahre länger“ wurden im Januar 2016 insgesamt 1.002 Bundesbürger befragt. Eine Studie des Munich Center for the Economics of Aging kam bereits im Jahr 2012 zu dem Ergebnis, dass die Deutschen sich in Hinblick auf ihre individuelle Lebenserwartung verschätzen.

Quelle: ots

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