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Softwareentwicklung im Zeitalter von No-Code/Low-Code-Plattformen

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Die Digitalisierung durchdringt zunehmend alle Lebens- und Arbeitsbereiche. Unternehmen stehen unter ständigem Druck, digitale Lösungen schneller, kosteneffizienter und flexibler zu entwickeln. In diesem Zusammenhang gewinnen No-Code– und Low-Code-Plattformen stark an Bedeutung. Sie ermöglichen es, Softwareanwendungen zu erstellen, ohne oder mit nur wenig klassischem Programmieraufwand. Diese Entwicklung verändert nicht nur die Art, wie Software gebaut wird, sondern auch, wer sie bauen kann.

Was sind No-Code- und Low-Code-Plattformen?

No-Code-Plattformen erlauben es Anwendern, Anwendungen mithilfe visueller Benutzeroberflächen, Drag-and-Drop-Editoren und vorgefertigter Module zu entwickeln – ganz ohne Programmierkenntnisse. Typische Beispiele sind Airtable, Glide oder Zapier.

Low-Code-Plattformen bieten zusätzlich die Möglichkeit, eigene Logiken mit wenigen Codezeilen zu ergänzen. Sie richten sich eher an technisch versierte Nutzer oder Entwickler, die schnelle Lösungen erstellen möchten, ohne ein Projekt von Grund auf zu programmieren. Bekannte Vertreter sind Mendix, OutSystems oder Microsoft Power Apps.

Vorteile: Schnelligkeit, Kostenersparnis und Empowerment

1. Beschleunigte Entwicklungsprozesse

Mit No-Code/Low-Code lassen sich Prototypen und sogar produktive Anwendungen in einem Bruchteil der Zeit entwickeln, die klassische Softwareprojekte benötigen. Änderungen am Design oder an der Logik können unmittelbar umgesetzt und getestet werden – ein entscheidender Vorteil in dynamischen Märkten.

2. Ressourceneffizienz

Traditionelle Softwareentwicklung erfordert hochqualifizierte Entwicklerteams – eine Ressource, die vielerorts knapp ist. No-Code/Low-Code-Plattformen senken diese Hürde und entlasten die IT-Abteilungen. Fachbereiche können einfache Anwendungen selbst erstellen, wodurch die „IT-Bottlenecks“ reduziert werden.

3. Stärkere Einbindung von Fachabteilungen

Mitarbeiter aus Marketing, Vertrieb oder Logistik verstehen ihre Prozesse oft besser als externe Entwickler. No-Code-Tools ermöglichen es ihnen, ihre Ideen eigenständig umzusetzen – was zu passgenaueren Lösungen führt und die interne Innovationskraft steigert.

Herausforderungen und Grenzen

1. Begrenzte Individualisierung

Komplexe Anwendungen mit speziellen Schnittstellen, hochgradiger Anpassung oder extremen Leistungsanforderungen lassen sich nicht oder nur schwer mit No-Code-Ansätzen realisieren. Hier bleibt klassische Entwicklung unverzichtbar.

2. Abhängigkeit vom Plattformanbieter

Die Nutzung einer proprietären No-Code-Plattform führt häufig zu einem sogenannten „Vendor Lock-in“. Die Portierung der Anwendung auf eine andere Umgebung kann schwierig oder unmöglich sein.

3. Sicherheits- und Compliance-Fragen

Gerade im Umgang mit sensiblen Daten oder in stark regulierten Branchen (z. B. Gesundheitswesen, Banken) können No-Code/Low-Code-Plattformen an ihre Grenzen stoßen. IT-Abteilungen müssen sicherstellen, dass diese Tools mit internen Sicherheitsrichtlinien und gesetzlichen Vorgaben vereinbar sind.

Anwendungsbeispiele aus der Praxis

Interne Tools und Dashboards

Viele Unternehmen nutzen No-Code/Low-Code-Plattformen für die Erstellung interner Dashboards, Genehmigungsworkflows oder CRM-Erweiterungen. So lassen sich Prozesse wie Urlaubsanträge, Lagerverwaltung oder Kundendatenpflege schnell und kostengünstig digitalisieren.

Prototyping und MVPs

Startups und Innovationsabteilungen profitieren besonders in frühen Projektphasen: Mit wenig Aufwand lassen sich „Minimum Viable Products“ (MVPs) bauen, die Investoren oder Nutzern präsentiert werden können, bevor in teure Entwicklung investiert wird.

Automatisierung repetitiver Aufgaben

Tools wie Zapier oder Make (ehemals Integromat) ermöglichen es, Geschäftsprozesse zu automatisieren – etwa durch automatische Datenübertragung zwischen verschiedenen SaaS-Tools, E-Mail-Benachrichtigungen oder Kalenderaktualisierungen.

Auswirkungen auf klassische Entwicklerrollen

No-Code/Low-Code ist kein Ersatz für erfahrene Softwareentwickler – aber es verändert ihre Rolle. Entwickler agieren zunehmend als Berater, Architekten und Integratoren, die komplexe Systeme entwerfen, Schnittstellen schaffen und Sicherheitsanforderungen bewerten. Gleichzeitig entsteht eine neue Zielgruppe: sogenannte „Citizen Developer“ – Mitarbeitende ohne IT-Ausbildung, die dank moderner Tools eigenständig Software erstellen.

Statt Konkurrenz entsteht so eine ergänzende Zusammenarbeit zwischen professionellen Entwicklern und Fachbereichen.

Demokratisierung der Softwareentwicklung

No-Code- und Low-Code-Plattformen demokratisieren die Softwareentwicklung, indem sie technologische Barrieren senken. Sie ermöglichen schnelle Ergebnisse, fördern Innovation und entlasten klassische Entwicklerteams. Doch sie sind kein Allheilmittel: Für komplexe, skalierbare oder sicherheitskritische Anwendungen bleibt fundierte Softwareentwicklung unerlässlich.

In Zukunft wird sich ein hybrides Modell durchsetzen – mit klarer Rollenverteilung, aber offener Kollaboration.
Wer das Potenzial dieser Werkzeuge erkennt und gezielt einsetzt, kann digitale Projekte effizienter und agiler umsetzen als je zuvor.

Quelle: ARKM Redaktion

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