Unternehmen

Und plötzlich ist der Chef weg

Unternehmen und Kartenhäuser haben eines gemeinsam: Fällt ein wichtiger Teil, sei es eine tragende Karte oder ein langjähriger Entscheidungsträger weg, droht das Gesamtwerk einzustürzen. Bei einem Kartenhaus ist der Schaden zu verkraften. Ein Unternehmen kann nach dem Wegfall wichtiger Schlüsselpersonen so stark ins Wanken geraten, dass schlimmstenfalls ein Abrutschen in die Insolvenz droht.

Beim Ausfall einer Schlüsselperson spielt die Abteilung, die den Ausfall zu beklagen hat keine Rolle: egal ob Produktionsleiter, IT-Administrator oder Vertriebschef. In den meisten Fällen wird das Wissen zwar untereinander ausgetauscht, aber wichtige Absprachen oder Informationen können im Alltag untergehen. Fällt dann auch noch der einzige Mitarbeiter aus, der über diese Bescheid weiß, kann es schnell zu nicht eingehaltenen Fristen und im schlimmsten Fall zu kundenseitiger Kündigungen führen.

Je nach Unternehmensart wiegt das plötzliche Ausscheiden oder kurzfristige Ausfallen von erfahrenen Mitarbeitern unterschiedlich schwer. Je nach Größe des Unternehmens sind mit einem Projekt beziehungsweise Kunden mehrere Mitarbeiter vertraut. Zudem wird in größeren Unternehmen spezielle Software zur Dokumentation zum Beispiel in Form eines firmeninternen Wikis eingesetzt. Das Wissen bleibt somit dem Unternehmen erhalten, solange sorgfältig und gewissenhaft dokumentiert wurde. Kleinere und mittelständische Unternehmen hängen in diesem Thema noch weit hinterher.

Quelle: Geralt/pixabay.com
Quelle: Geralt/pixabay.com

Wie können sich Unternehmen absichern?

Vor bösen Überraschungen kann man sich in den seltensten Fällen schützen. Es hilft auf jeden Fall präventive Maßnahmen zu ergreifen und für das Thema zu sensibilisieren. Auch folgende Schritte können vor dem bösen Erwachen helfen:

1. Wissensdokumentation vorantreiben

Damit kostbares Wissen, egal ob durch Fluktuation oder Todesfall, nicht das Unternehmen verlässt, sollte das Thema Dokumentation auf der täglichen To-do-Liste stehen. Dafür benötigen die Arbeitnehmer neben der entsprechenden Zeit auch die entsprechenden Möglichkeiten. Der Einsatz eines Wikis, ähnlich der Software hinter der Webenzyklopädie Wikipedia, kann hier die Lücke schließen. Das dokumentierte Wissen wird somit nicht nur auf einer Festplatte gespeichert, die im schlimmsten Fall auch abhanden kommen kann, sondern steht allen Mitarbeitern zur Verfügung.

Wichtig ist, dass man mit gutem Beispiel vorangeht und die Mitarbeiter motiviert.

2. Regelmäßige Gesundheitschecks ermöglichen

Die Gesundheit ist das höchste Gut, das der Mensch besitzt. Deswegen sollten in regelmäßigen Abständen Gesundheitschecks durchgeführt werden, damit dieses Gut erhalten bleibt. Wie bei der Dokumentation spielt auch hier ein wichtiger Fakt eine entscheidende Rolle: Die Zeit. Mitarbeiter sollten Möglichkeiten eingeräumt bekommen, diese Checks wahrzunehmen. Frühzeitig erkannte Erkrankungen oder Ähnliches lassen sich besser behandeln und bieten dem Unternehmen die Chancen sich auf eine gegebenenfalls längere Auszeit vorzubereiten. Weiterhin gibt es zahlreiche Möglichkeiten Gesundheit zu fördern. Nicht nur das Essensangebot der Kantine sollte dabei beachtet werden, sondern auch präventive Maßnahmen, wie beispielsweise der monatliche Besuch eines Massagetherapeuten.

Auch hier sollten Geschäftsführer und Entscheider mit gutem Beispiel vorangehen.

3. Finanzielle Einbußen absichern

Fällt unerwartet eine Schlüsselfigur aus, kann es zu aufwendigen Mehrarbeiten kommen. Kollegen müssen sich in ein Thema einarbeiten und eigene Aufgaben bleiben auf der Strecke. Absprachen mit Kunden müssen in Erfahrung gebracht werden und können langjährige Partner verunsichern. Auch kurz- beziehungsweise langfristiger Ersatz muss gefunden werden. Sogenannte Keyman-Versicherungen können dabei helfen, entstehende Kosten abzufedern.

Kosten für Headhunter, Weiterbildungskurse für Nachfolger oder um bestehenden Mitarbeitern die entstehenden Überstunden finanzieren zu können, werden durch eine derartige Versicherung abgesichert. Sollten in der Zeit auch Aufträge wegbrechen, wird der damit eintretende finanzielle Verlust ebenfalls ausgeglichen.

Durch die Maßnahmen lässt sich ein Netz spannen, das Unternehmen im Falle des plötzlichen Wegfalls entscheidender Schlüsselpersonen, vor dem Absturz schützt. Niemand kann in die Zukunft schauen, aber man sollte sich auf unvorhergesehene Ereignisse bestmöglich vorbereiten und absichern.

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