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Sindelfingen und Pforzheim: Neue Wasserstoff-Tankstellen Für Deutschlands Südwesten

Sindelfingen, Pforzheim – Das deutsche H2-Tankstellennetz wächst mit zunehmendem Tempo: Nach den im Juni eröffneten Stationen im hessischen Wiesbaden und Frankfurt haben Daimler, Shell und Linde heute in Sindelfingen und Pforzheim zwei weitere Wasserstoff-Stationen in Betrieb genommen. In Baden-Württemberg gibt es nun insgesamt bereits neun Betankungsmöglichkeiten für emissionsfreie Brennstoffzellen-Autos, was das Land an die Spitze der H2-Regionen in Deutschland bringt. Die Partner gehen damit einen weiteren Schritt in Richtung flächendeckendes H2-Versorgungsnetz.

Die neuen Standorte liegen verkehrsgünstig an den Autobahnen A8 (Pforzheim) beziehungsweise A81 (Sindelfingen) und bilden Knotenpunkte für Fahrten im Südwesten Deutschlands. Die Sindelfinger H2-Station ist in direkter Nähe des traditionsreichen Daimler-Fahrzeugwerks angesiedelt, in dem das Konzernforschungs- und Entwicklungszentrum des Unternehmens beheimatet ist. Dieses verantwortet u.a. die Entwicklung der nächsten Generation Brennstoffzellenfahrzeuge von Mercedes-Benz auf Basis des GLC.

Quelle: Shell Deutschland Oil GmbH/Daimler AG/Linde AG

Bauherr der beiden Wasserstoff-Stationen ist Daimler; die innovative H2-Tankstellentechnik stammt vom Technologieunternehmen Linde; beide Stationen sind Shell Standorte. Die drei Unternehmen sind Partner im Joint-Venture H2 Mobility, das sich dem Aufbau einer Wasserstoff-Infrastruktur in Deutschland verschrieben hat.

Damit Wasserstoff-Mobilität zur Erfolgsgeschichte wird, bedarf es eines attraktiven Angebots an Brennstoffzellen-Fahrzeugen sowie zugleich einer entsprechenden Versorgungs-Infrastruktur. Insgesamt sind derzeit 32 Wasserstoff-Tankstellen in Deutschland fertiggestellt, gefördert durch die Bundesregierung über das Nationale Innovationsprogramm Wasserstoff- und Brennstoffzellentechnologie (NIP). Der Bund hat sich mit 1,8 Millionen Euro am Bau beider Anlagen beteiligt. Bis 2018 sollen es bereits 100 Stationen sein. Die Grundlage für den Ausbau der Wasserstoff-Infrastruktur in Deutschland hat das Demonstrationsprojekt Clean Energy Partnerschaft (CEP) mit der Festlegung von gemeinsamen Standards und Normen gelegt.

Die beiden jüngsten Wasserstoff-Stationen in Baden-Württemberg entsprechen dem neuesten Stand der Technik. Ihre Bedienung durch den Autofahrer ist intuitiv; das Betanken ähnelt dem konventioneller Fahrzeuge und ist in drei bis fünf Minuten abgeschlossen. Je 40 wasserstoffbetriebene Autos können ab heute in Sindelfingen und Pforzheim täglich bedient werden.

Der Betrieb eines wasserstoffbetriebenen Brennstoffzellen-Fahrzeugs verursacht weder lokale Schadstoffe noch Kohlendioxid (CO2)-Emissionen. Einige Hersteller haben bereits solche Fahrzeuge im Angebot, deren Reichweite zwischen 500 und 700 Kilometern liegt. Daimler wird noch in diesem Jahr die neueste Fahrzeuggeneration auf Basis des Mercedes-Benz GLC präsentieren.

Vor allem bei der Diskussion, wie Deutschland seine Klimaziele erreichen kann, spielt Wasserstoff eine große Rolle. Es ist eine der Möglichkeiten, das Kraftstoffangebot im Verkehrssektor klimafreundlich zu erweitern: Denn mithilfe von Wasserstoff, der mit erneuerbarer Energie erzeugt wird, lassen sich klimaschädliche CO2-Emissionen deutlich senken.

Ausblick

Derzeit befinden sich weitere Wasserstoff-Stationen in Deutschland in Planung oder in Bau, noch in diesem Jahr folgen zum Beispiel Anlagen in Wendlingen, Karlsruhe, München, Bremen und Kassel.

H2 Mobility hat erst kürzlich zu Vorschlägen für weitere Tankstellen-Standorte aufgerufen: Gleich mehrere Stationen sollen in den Regionen mit dem größten potentiellen Wasserstoff-Absatz durch Brennstoffzellen-PKW (700 bar) gebaut werden.

Zahlreiche Eröffnungsgäste

Zur Eröffnung der Stationen fanden sich zahlreiche Vertreter aus Politik und Wirtschaft in Sindelfingen und Pforzheim ein:

Norbert Barthle, Parlamentarischer Staatssekretär beim Bundesminister für Verkehr und digitale Infrastruktur:

„Elektromobilität mit Brennstoffzelle bedeutet vor allem saubere Mobilität, schnelles Tanken und hohe Reichweite. Damit die Fahrzeuge jetzt auf die Straße kommen, brauchen wir ein großes H2-Tankstellennetz in Deutschland – in den Metropolen, entlang der Autobahnen und auch in der Fläche. Die Einrichtung von H2-Stationen in konventionellen Tankstellen ist ein wichtiger Schritt.“

Jochen Hermann, Leiter Entwicklung CASE und Entwicklung e-Drive, Daimler AG:

„Unser neues Brennstoffzellenfahrzeug auf Basis des Mercedes-Benz GLC steht in den Startlöchern. Um für den Kunden eine echte Alternative zu sein, bedarf es natürlich eines flächendeckenden H2-Tankstellennetzes. Gemeinsam mit unseren Partnern der H2 Mobility arbeiten wir intensiv an dessen Ausbau. Emissionsfreie Langstreckenmobilität wird in Deutschland damit bald Realität.“

Stijn van Els, Vorsitzender der Geschäftsführung Shell Deutschland Oil GmbH:

„Wasserstoff-Technik ist eine vielversprechende Technologie, und H2 ein Kraftstoff der Zukunft. Wir gehen davon aus, dass dieser alternative Antrieb ab den zwanziger Jahren in Märkten wie Deutschland, England, Benelux und den USA eine immer größere Rolle spielt. Wir bei Shell sind auf Kurs.“

Markus Bachmeier, Leiter Hydrogen Solutions, Linde AG:

„Dank zahlreicher Neueröffnungen in den vergangenen Monaten und Jahren ist Baden-Württemberg heute Deutschlands Wasserstoffregion Nummer eins. Die Betankungskapazität unserer Anlagen können wir bei Bedarf sogar noch steigern. Insofern sehen wir die hiesige Infrastruktur gut gerüstet für den bevorstehenden Marktstart neuer, attraktiver Brennstoffzellen-Modelle. Wir werden auch weiter zusammen mit unseren Partnern daran arbeiten, den Netzaufbau in ganz Deutschland und darüber hinaus zu beschleunigen.“

Quelle: Shell Deutschland Oil GmbH/Daimler AG/Linde AG

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