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Datalovers AG erfasst und analysiert digitale Daten für Akquise und Marktforschung – von Unternehmen für Unternehmen

1. Erzählen Sie doch einmal etwas zu Ihrem Unternehmen. Wer sind Sie, wo befindet sich Ihr Sitz, was machen Sie genau?

Ich bin Andreas Kulpa, Mitgründer und COO der Datalovers AG, die ihren Sitz im rheinland-pfälzischen Mainz hat. Neben mir gehören noch Aufsichtsrat Dr. Peter Gentsch und CEO Tilman Au zum Gründerteam. Daten und künstliche Intelligenz (KI) für jedermann nutzbar zu machen, ist die unsere originäre Idee. Wer heute gezielte Informationen sucht, kann davon ausgehen, dass er im Netz fündig wird. Damit alleine ist aber nichts gewonnen – die Kunst besteht darin, an „relevante“ Informationen heranzukommen.
Um aus neuen Daten – Digital, Social, Mobile – neues Business zu generieren, werden neue Ansätze und Werkzeuge benötigt. Auf Basis von Deep Learning und Predictive Analytics entwickeln wir Algorithmen, die automatisiert riesige Online-Datenmengen erfassen und intelligent analysieren. Unternehmen können damit in Echtzeit neue Kunden identifizieren und profilieren, Wettbewerber beobachten oder neue Marktpotentiale erkennen. Unser Ziel: Das Tool soll genauso einfach zu bedienen sein wie Google. Wir haben dafür die Suchmaschine BEARCH – The Business Search Engine für Unternehmen entwickelt, die über Algorithmen automatisiert riesige Online-Datenmengen im Netz intelligent erfasst und analysiert.

2. Wer gehört zu Ihren Kunden? Welche Unternehmen betreuen Sie?

Spezialisiert haben wir uns auf die Indexierung und Kategorisierung von Unternehmensdaten, nach denen das Netz intelligent durchsucht werden kann. Unsere Hauptzielgruppe sind Vertriebsunternehmen, die ihre Kundenakquise modernisieren wollen. Das sind zum Beispiel B-to-B-Verantwortliche in Marketing, Vertrieb und CRM. Nur wer eigene Daten generiert und darüber hinaus als Unternehmen aktiv in der digitalen Welt agiert, bleibt auf lange Sicht wettbewerbsfähig. Zu unseren Kunden gehören der Personaldienstleister Piening Personal, der Werbemittelhersteller Vogel’s Süsse Werbe-Ideen und sogar ein ähnliches Unternehmen wie unseres: Webtrekk.

Grundsätzlich ist Big Data für jedes Unternehmen – gleich welcher Größe – von Nutzen. Unternehmen mit einem Umsatz unter 500.000 Euro stellen mit einer Anzahl von 1,2 Millionen gut 25 Prozent der wirtschaftlich tätigen Unternehmen in unserem Land dar und sind somit ein wichtiger Wirtschaftsfaktor. Wandel und digitale Transformation sind in diesem Segment noch viel entscheidender für die Zukunftsfähigkeit und Wettbewerbsfähigkeit.

Andreas Kulpa, Mitgründer und COO der Datalovers AG aus Mainz. Foto: Datalovers
Andreas Kulpa, Mitgründer und COO der Datalovers AG aus Mainz. Foto: Datalovers

3. Welche Vorteile haben Unternehmen durch die Zusammenarbeit mit Ihnen?

Vielen Unternehmen, auch denen, deren Jahresumsatz höher liegt, ist es schlicht aufgrund der Unternehmensstärke nicht gegeben, eine eigene IT-Abteilung zu beschäftigen. Die Möglichkeit für kleine und mittlere Unternehmen, dennoch das „große Datenuniversum“ zu nutzen und betriebliche Vorteile daraus zu ziehen, ist, ihnen Big Data in Form von „Software as a Service“ (SaaS) anzubieten.

Unsere Business-Suchmaschine verfügt über Firmendaten mit großer Detaildichte und Aktualität. Wir erfassen nicht nur die großen Unternehmen und nicht nur den Inhalt der Startseite. Vielmehr erfassen wir alle zuverlässig online auffindbaren Unternehmen und dann auch bis zur letzten Sub-Seite. Anwender können mit bearch ganz einfach und gezielt beispielsweise nach Mitgliedern einer bestimmten Berufsgruppe oder eines Businesszweigs suchen.

Genau diese Fähigkeit, Daten zu gewinnen, zu analysieren und zu kapitalisieren brauchen Unternehmen, um künftig Wettbewerbsvorteile zu erzielen. Unternehmen mit eigener Datenhoheit sind die Gewinner von morgen. Durch die Verwendung von Big Data ist genau dies möglich: So können Unternehmen Marktforschung und Wettbewerbsanalyse betreiben, Inhalte für PR und Kommunikation generieren oder Prozesse im eigenen Unternehmen optimieren.

4. Wie wichtig sind solche Strategien der Kundengewinnung im heutigen digitalen Zeitalter?

Daten sind das neue Öl, damit der Geschäfts-Motor läuft – das ist unbestritten. Die digitale Transformation in Unternehmen basiert ganz wesentlich auf der intelligenten Datengewinnung und -verarbeitung. Allerdings beschäftigt sich die inflationäre Big-Data-Diskussion zu stark mit dem Phänomen und der Erklärung großer Datenmengen. Viel entscheidender ist jedoch die intelligente Verarbeitung dieser Datenmengen in Form schnellerer und besserer Business-Entscheidungen. Dank intelligenter Software-Lösungen können damit nämlich auch kleine und mittlere Unternehmen im Wettbewerb sicher bestehen.

Wir heben die klassischen Grenzen von offline und online, von klassischen Unternehmensdaten und New Data, von Branchen, Märkten und Ländern sowie von strukturierten und unstrukturierten Daten auf. Eben eine 360-Grad-Perspektive.

5. Wie genau funktioniert denn diese 360-Grad-Daten-Beschaffung? Das klingt doch recht komplex.

Das, was hinter BEARCH steht, ist tatsächlich komplex und kompliziert, aber die Funktionsweise ist ganz einfach: Ähnlich wie persönliche Empfehlungen im Online-Shop oder der nach dem eigenen Surfverhalten personalisierte Newsfeed in sozialen Netzwerken nutzt die Suchmaschine zur Ausführung der Suchanfragen die Lernfähigkeit von Algorithmen.

Die Suchanfrage eines Unternehmers, der bearch für die Akquise nutzt, könnte also lauten: ‚Ich benötige Kontaktdaten der Geschäftsführer von Unternehmen, die eine Marketing-Automation-Software anbieten, derzeit in neue Märkte expandieren, eine positive Geschäftsentwicklung aufweisen und im Bereich Social Media aktiv sind.‘ Aus diesen Angaben ermittelt die Suchmaschine eine Liste von Unternehmen, die in Frage kommen. Außerdem verwaltet bearch alle Akquisetätigkeiten und hilft bei der Auswertung der erfolgten Neukundenansprache. Das bislang so zeitaufwändige Erfassen, Aufbereiten und Analysieren von Daten wird damit zur Sache von ein paar Klicks und es bleibt mehr Zeit für die Interpretation und Umsetzung der Ergebnisse.

Daneben findet die Suchmaschine durch den Einsatz von Methoden künstlicher Intelligenz auf Basis eines bestehenden Kundenstammes neue Kunden. ‚We know your next 1.000 customers‘, so lautet der Slogan, dessen Inhalt mittels Lead-Vorhersagen mit Leben gefüllt wird. Intelligente Algorithmen finden neue Märkte und Kunden, weil sie von den bestehenden lernen, und sind dem Anwender so im positiven Sinn immer einen Schritt voraus.

6. Welche Daten dürfen erhoben werden?

Gesammelt werden die Informationen via Crawling sämtlicher Internetauftritte von Unternehmen, öffentlichen Einrichtungen und Trägern sowie Verbänden in Deutschland. Sofern diese mit Social-Media-Diensten verbunden sind, werden auch diese Inhalte erhoben. Der Prozess wird regelmäßig wiederholt, um die Aktualität der Daten zu gewährleisten – einen Tag bis vier Wochen sind die Informationen bei Abruf maximal alt. Neben Klassikern wie Umsatz, Mitarbeiterzahl oder Firmenstandorten gehört auch der „Digital Index“ zu den Ergebnissen, der anzeigt, wie aktiv ein Unternehmen in unterschiedlichen digitalen Kanälen ist, was letztlich auch Rückschlüsse auf dessen Innovationskraft erlaubt.

In Deutschland sind wir zum Teil wirklich paranoid was Daten angeht. Wir postulieren zwar alle fleißig, dass Daten das neue Öl sind, aber verbringen doch die meiste Zeit mit der Problematisierung und nutzen das sogenannte Öl nicht wirklich, um Geschäftsprozesse und das Business insgesamt zu optimieren. Natürlich müssen wir ein Bewusstsein und einen verantwortungsvollen Umgang mit Daten entwickeln und etablieren, um uns gegen Datenmissbrauch zu schützen. Als überzeugter „Datalover“ will ich zeigen, dass die Gewinnung und die Analyse von Daten ganz einfach sein können und unschätzbar wertvoll sind für die jeweiligen Business-Ziele. Und bearch nutzt nur Daten, die die Unternehmen von sich aus online zur Verfügung stellen.

7. Welche Daten werden tatsächlich aufbereitet und ausgewertet, um Ihren Kunden zu nützen?

Man kann sagen: Wir nutzen alle Informationen, die wir bekommen können, sämtliche Informationen der Webseiten der Unternehmen und auch deren Social-Media-Inhalte. Diese werden so tief und breit wie möglich erfasst und in unseren Datenbestand übernommen. Ziel ist es, ein vollständiges digitales Abbild von allen wirtschaftlich aktiven Unternehmen jederzeit und aktuell verfügbar zu haben.

8. Wie sehen Sie die Zukunft dieser Branche in Bezug auf die immer stärker werdende Digitalisierung?

Die digitale Transformation ist bereits in vollem Gange und wird durch kommende Generationenwechsel auch in kleinen und mittleren Unternehmen zu einem Umdenken und demzufolge zu einer zunehmenden Digitalisierung führen. Denn im Bundesdurchschnitt liegen die deutschen Unternehmen mit ihrer Digitalität gerade mal bei 10,3 auf einer Skala von 0 bis 100 – das ist erschreckend niedrig. Es gibt also noch deutlich Luft nach oben. Die klassischen Datenprovider in diesem Segment haben mit zunehmender Unzufriedenheit zu kämpfen, was die Aktualität der Daten angeht. Und zunehmend digitaler werdende Unternehmen wünschen sich, dass auch ihr Dienstleister digital tickt.

9. Welchen Stellenwert nimmt Ihre Arbeit dort womöglich ein?

Sicherlich sind wir zurzeit noch vor der eigentlichen Digitalisierungswelle in Sales und Marketing, jenseits der Onlineaktivitäten von Unternehmen. Wir denken also gewissermaßen vor und sind bereit, wenn die Unternehmen Zug um Zug auf die Karawane der digitalisierten Unternehmen aufspringen.

10. Haben Sie weitere Ideen oder Pläne für die Zukunft (Ausbau, Weiterentwicklung etc)?

Wir wollen natürlich weiter wachsen. Gesund, aber stark. Außerdem wollen wir die bisher verfügbaren Daten weiter internationalisieren, damit wir unseren Kunden einzigartige Möglichkeiten zur Firmensuche anbieten können. In fünf Jahren sehe ich mich in einem internationalen Datalovers-Team als einer der globalen Markführer im Bereich Big Data und Künstlicher Intelligenz. In der konsequenten Fortführung unserer Produktentwicklung folgen als nächstes sowohl eine weitere Internationalisierung unserer Datenbasis als auch ein proaktives Alerting. Hier setzen wir wie bei der Lead Prediction auf künstliche Intelligenz um sozusagen der Google Alert in der Business-Welt zu werden.

Andreas Kulpa

Der Manager und Unternehmer Andreas Kulpa arbeitete als internationaler Projektleiter bei der Pironet NDH AG und als Prozessberater im Kundenmanagement bei Steria Mummert Consulting. Als Vice President bei arvato Financial Solutions (Bertelsmann) in Baden-Baden war er verantwortlich für das Portfolioinvestmentgeschäft. Andreas Kulpa ist einer der Gründer der DATAlovers AG in Mainz und verantwortet dort seit 2015 als COO den operativen Ausbau und inhaltlichen Ramp-up.

Quelle: DATAlovers

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