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Jeder dritte Deutsche fühlt sich am Arbeitsplatz diskriminiert

Neu-Isenburg – Die neueste Studie ´The Workforce View in Europe 2018´ im Auftrag von ADP macht deutlich, dass Diskriminierung am Arbeitsplatz immer noch traurige Wahrheit ist. Die Studie erscheint bereits im dritten Jahr in Folge und gibt einen Einblick in die Hoffnungen und Ängste von 1.300 deutschen Beschäftigten unterschiedlicher Branchen.

Die Ergebnisse belegen, dass knapp jeder dritte deutsche Arbeitnehmer sich im Berufsleben benachteiligt fühlt. Männliche Arbeitnehmer nennen mehrheitlich (7 %) das Alter als einer der Hauptgründe für Diskriminierung, gefolgt von sozialer Herkunft (5 %) und Bildung (4 %). Jede zehnte Frau (10,6 %) benennt das Geschlecht als Grund für Ungleichbehandlung am Arbeitsplatz; gefolgt von Alter (8,3 %) und Bildung (5,8 %).

Auffällig ist, dass sich jüngere Arbeitnehmer häufiger diskriminiert fühlen. Knapp 39 % der unter 35-Jährigen berichten von einer Benachteiligung im Berufsleben. Im Vergleich kennen nur ca. ein Viertel (23 %) der über 45-Jährigen solch eine Situation. Des Weiteren zeigt die Studie, dass vor allem Arbeitnehmer der Sales- & Marketingbranche (41,3 %) von Diskriminierung betroffen sind, gefolgt von Beschäftigten im Bildungswesen (36 %). Im Gegensatz dazu fühlt sich nur knapp ein Fünftel (18,4 %) der Arbeitnehmer im Reise- und Transportgewerbe von diesem Thema berührt.

„Die Diskriminierung am Arbeitsplatz hat mit der #MeToo-Bewegung und der immer wieder aufkommenden Gehaltsdebatte in den letzten 12 Monaten für Schlagzeilen gesorgt“, sagt Steven van Tuijl, General Manager ADP Deutschland „Unsere Studienergebnisse zeigen, dass Diskriminierung keineswegs auf die Unterhaltungs- und Medienbranche beschränkt ist. Vielmehr wird deutlich, dass in allen Bereichen etwas getan werden muss, um gegen Vorurteile und Ungleichheiten vorzugehen.“

Seit Januar ist das Entgelttransparenzgesetz für Unternehmen mit mindestens 200 Angestellten anwendbar. Dieses räumt Beschäftigten das Recht ein zu erfahren, wie Kollegen mit ähnlichen Tätigkeiten bezahlt werden. Überraschenderweise hält 48,2 % der befragten Arbeitnehmer das Gesetz nicht für notwendig, obwohl Männer in Deutschland laut EU-Kommission durchschnittlich 21 % mehr als ihre weiblichen Kolleginnen verdienen.

„Gleiches Geld für gleiche Arbeit ist eines der Grundprinzipien der EU. Es ist umso schockierender, dass diese Ungleichheit zwischen Männern und Frauen immer noch existiert“, ergänzt Steven van Tuijl. „Auch wenn viele der befragten Arbeitnehmer glauben, dass das Entgelttransparenzgesetz nicht erforderlich ist, sprechen die Fakten dafür. Nur mit solchen Gesetzgebungen können wir sicherstellen, dass Arbeitgeber sich mit diesen tief verwurzelten Vorurteilen auseinandersetzen und sie in Angriff nehmen.“

Quelle: schoesslers GmbH

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