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Online-Geldanlage: Finanztip nimmt Robo-Advisor unter die Lupe

Berlin – Online-Vermögensverwalter sind ein neuer Trend bei der Geldanlage. Mehr als ein Dutzend sogenannter Robo-Advisors kämpfen derzeit um die Gunst der Kunden. Sie versprechen neben einer einfachen Handhabung und niedrigen Kosten vor allem eine wissenschaftlich fundierte Anlagestrategie. Das Verbraucherportal Finanztip hat sich deshalb verschiedene Anbieter genauer angeschaut: Wer die komplette Geldanlage aus einer Hand haben will, für den können die Fertig-Portfolios eine gute Lösung sein.

Jeder vierte Haushalt in Deutschland investiert laut Bundesbank in Aktien oder Investmentfonds. Bislang haben Anleger dabei oft die Dienste einer Bank oder eines Vermögensberaters in Anspruch genommen. Und damit teure Provisionen und Gebühren bezahlt. Eine günstigere Kostenstruktur versprechen sogenannte Robo-Advisors, die online vorgefertigte Strategien zur Geldanlage anbieten. „Die größten Unterschiede zur klassischen Bankberatung liegen bei den eingesetzten Investmentfonds und den Kosten“, sagt Dirk Eilinghoff, Anlage-Experte bei Finanztip. „Anstatt aktiv gemanagter Fonds nutzen die meisten Robo-Advisors breit gestreute Indexfonds, anstelle hoher Ausgabeaufschläge fällt in der Regel eine schlanke jährliche Servicegebühr an.“

Anlage in Eigenregie ist günstiger

Finanztip hat jetzt verschiedene Anbieter unter die Lupe genommen. Das Ergebnis: Anleger, die ihr Geld in Eigenregie auf Tagesgeld, Festgeld und Aktienfonds aufteilen, fahren meist günstiger als mit einem Robo-Advisor. Wer jedoch die Aufteilung nach Anlageklassen nicht selbst vornehmen will, für den können die Fertig-Portfolios eine gute Lösung sein. „Die besten Robo-Advisors haben eine übersichtliche Website und helfen den Kunden, aus den Anlagezielen und der Risikobereitschaft das passende Portfolio zusammenzustellen“, sagt Eilinghoff. „Wer dann langfristig bei dieser Aufteilung bleibt, vermeidet die gröbsten Anlagefehler.“

Aktive Anlagestrategie ist schwer einzuschätzen

Nicht alle Robo-Advisors verlassen sich jedoch auf die einmal gewählte Aufteilung zwischen Aktien und Anleihen. Manche Anbieter wie beispielsweise Scalable schichten das Geld der Anleger aktiv um, wenn sich die Marktlage ändert. Diese wurden von Finanztip nicht berücksichtigt. „Ob diese Strategien langfristig erfolgreich sind, lässt sich nicht abschätzen“, sagt Eilinghoff. „Wir haben deshalb nur Anbieter mit passiver Strategie betrachtet.“ Bei der Beurteilung der verschiedenen Anbieter hat Finanztip neben der Anlagestrategie die Kosten, die Qualität der Befragung und die Transparenz berücksichtigt. Hierbei haben die Anbieter Easyfolio, Vaamo und Growney besonders gut abgeschnitten. Für erfahrene Anleger ist die Beratungssoftware von JustETF eine gute Wahl.

Geld der Anleger ist geschützt

Ob die Robo-Advisors wirklich die Zukunft der Geldanlage sind, ist heute noch ungewiss. Denn viele Unternehmen sind erst kurz auf dem Markt. „Anleger müssen sich allerdings keine Sorgen machen“, sagt Finanztip-Experte Dirk Eilinghoff. „Ihr Geld liegt als geschütztes Sondervermögen bei der Depotbank.“

Quelle: Finanztip Verbraucherinformation gemeinnützige GmbH

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