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Neue Therapie-Hoffnung bei Asthma

Köln – Asthma bronchiale ist in Deutschland auf dem Vormarsch: In den letzten 20 Jahren hat die Häufigkeit von Asthma stark zugenommen und betrifft sogar 8 – 10 % Kinder und Jugendliche. Schon bei Neugeborenen können charakteristische Beschwerden wie anhaltender Husten oder plötzliche Atemnot auftreten. Besonders leidvoll ist die Erkrankung für Kinder mit schwerem Asthma oder beeinträchtigter Lungenfunktion, da sie häufig stationär behandelt werden müssen. Jetzt wurden zwei junge Wissenschaftler mit dem ‚Klosterfrau Forschungspreis 2015‘ ausgezeichnet. Mit deren Projekten könnte der Weg für neue Therapieoptionen bereitet und somit die Situation zahlreicher betroffener Kinder verbessert werden.

Quellenangabe: "obs/MCM Klosterfrau Vertriebsgesellschaft mbH/ROBERT HAUSMANN"
Quellenangabe: „obs/MCM Klosterfrau Vertriebsgesellschaft mbH/ROBERT HAUSMANN“

Ein neu entdecktes Asthma-Gen, das für die Entwicklung des kindlichen, nicht-allergischen Asthma bronchiale verantwortlich sein soll, stand im Mittelpunkt der Forschung von Prof. Stefan Worgall (Weill Cornell Medical College, New York/USA). Verändert sich dieses Gen, verringern sich spezielle Substanzen im Nervengewebe, die eine wichtige Rolle beim Zusammenspiel der Zellen spielen. Der Kinderarzt konnte erstmals beweisen: Ein Defizit dieser Substanzen verursacht typische Symptome des kindlichen Asthmas. Durch das Forschungsergebnis ist nun klar: Wenn man es schafft, Veränderungen des „Asthma-Gens“ zu stoppen, kann man zukünftig vielen Kindern eine Asthma-Erkrankung ersparen.

Beim zweiten Forschungsprojekt ging es um die reduzierte Lungenfunktion durch Chlamydien. Infektionen mit diesen Bakterien gehören in Deutschland zu den häufigsten Geschlechtskrankheiten. Sehr viele Babys erleiden schon während der Geburt eine chronische Infektion mit Chlamydien. Der junge Wissenschaftler Dr. Malcolm Starkey (Hunter Medical Research Institute, New Lambtom Heights, Australien Australien) zeigte, dass durch die Infektion vermehrt ein bestimmter Eiweißstoff gebildet wird, der Gewebeentzündungen und Atembeschwerden verursacht. Ein interessanter Ansatzpunkt für die Forschung: Sollte es gelingen, diese Eiweiße unschädlich zu machen, könnte man möglicherweise Kinder vor Atemwegserkrankungen durch Chlamydien schützen.

Der Klosterfrau Forschungspreis wird seit 2001 verliehen und zeichnet junge Wissenschaftler für wichtige Beiträge zur Grundlagenforschung, Diagnostik und Therapie kindlicher Atemwegserkrankungen aus.

Quelle: ots

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